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Unterwegs auf Bochums Trassen

In Bewegung kommen und gleichzeitig Bochum entdecken? Das geht am besten mit dem Fahrrad. Zusammen mit Kolleginnen aus meinem Tourismus-Team und weiteren Mitstreitern haben wir uns deshalb auf den Weg gemacht, um unsere neue geführte Radtour „Krasse Trasse: Trassenradelspaß mit Fördergerüst und Ruhrpottpause“ Probe zu fahren. Gästeführer Sascha Scherhag ist mit uns die schöne Rundtour nach Wattenscheid und zurück in die Bochumer Innenstadt gefahren.

Nachdem sich alle Mitfahrenden am Treffpunkt vor dem Haupteingang des Bochumer Hauptbahnhofs eingefunden haben, kann es auch schon losgehen. Ausgestattet mit einem Mietrad der Radstation am Hauptbahnhof und neuem Fahrradhelm fühle ich mich vorbereitet auf das Radfahren über 30 km. Pünktlich zu unserer Treffzeit um drei Uhr nachmittags kommt dann auch die Sonne hervor.

Vom Bahnhof aus geht es schnurstracks auf die Springorum-Trasse zu, die uns die ersten sechs Kilometer bis zum Schlosspark Weitmar führt. An mehreren Punkten macht Sascha mit uns Halt – schließlich wollen wir ja nicht nur Strecke zurücklegen, sondern auch etwas über Bochum erfahren. Neben spannenden Infos über das Radwegenetz in Bochum und Umgebung, können wir viel über die ehemaligen Bahnstrecken, Saschas Heimat Bochum-Wattenscheid, das ländliche Bochum und den Strukturwandel erfahren.

Unsere nächste Etappe führt uns auf dem Parkband West über Eppendorf bis nach Wattenscheid. Auf unserem Weg durch den Südpark gibt es noch einige Anekdoten und Erklärungen von Sascha, beispielsweise über die Waldbühne Höntrop, die er als Kind und Jugendlicher mit seinem Ferienpass regelmäßig besucht hat, während das naheliegende ehemalige Hallenfreibad über weniger zulässige Wege frequentiert wurde. Wir klettern an diesem Tag jedoch nicht durch das Schlupfloch im Zaun und beobachten nur noch die Ziegen im Park gelegenen Tiergehege.

Mit dem fortschreitenden Eintritt in Wattenscheider Gefilde strahlen die Augen unseres Gästeführers immer mehr. Da ich selbst bisher wenig Touren in Wattenscheid gefahren bin, war es beeindruckend zu sehen, wie grün und attraktiv der Bochumer Westen sein kann. Den immer noch sehr landwirtschaftlich geprägten Ort, der seit 1975 Teil von Bochum ist, kannte ich vorher nur in Verbindung mit zentrumsnahen Fußballplätzen, die über enge volle Straßen zu erreichen waren. Auch für waschechte Bochumer sind die nächsten angefahrenen Punkte wie die Bartholomäus-Kapelle und das Heimatmuseum Helfs Hof neue und interessante Blickfänge.

Angekommen an der ehemaligen Zeche Holland kehren wir nach rund 18 Kilometern am Kumpeltreff ein. Der Imbiss am Fuße des Fördergerüsts serviert Ruhrpott-typische Speisen, Getränke oder auch Cocktails. Bevor wir aber Currywurst und Pommes in Empfang nehmen, geht es für uns erst noch auf das Fördergerüst. Sascha darf uns als Guide nämlich auch die 212 Stufen auf die Plattform hinaufführen. Der Ausblick ist einfach spitze; bis an die Halde Rheinelbe können wir schauen!

Nach der längeren Pause fahren wir über die Erzbahn-Trasse Richtung Bochum Innenstadt. Der Fahrrad- und Fußweg, der uns von Röhlinghausen bis zum Westpark führt, war mir bereits gut bekannt, ebenso wie die Jahrhunderthalle, bei der wir einen letzten Zwischenstopp einlegen. Trotzdem kann ich noch einiges über das von einer Gaskraftzentrale in eine Veranstaltungshalle verwandelte Industriedenkmal lernen. Ein paar Kilometer führt uns Sascha danach noch durch das Bermuda3Eck zurück zum Bahnhof, wo ich mein Leihrad wieder abgeben kann. Viel zu schnell ist die Tour nun rum, gefühlt haben wir vor fünf Minuten erst am Fördergerüst geklönt. Andererseits bin ich auch froh, als ich zuhause die Füße hochlegen kann.

In diesem Jahr bieten wir „Krasse Trasse: Trassenradelspaß mit Fördergerüst und Ruhrpottpause“ nur noch für Gruppen an: Im Oktober führt Sascha dann über Bochums schönste Radwege und zeigt die Blume im Revier von seiner grünsten Seite. Die Radführung könnt ihr hier buchen. Anschließend geht es - auch mit Touren für Einzelpersonen - im Frühjahr 2025 weiter.

verfasst von Johanna September 2024

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