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Top 5: Tierisch gute Streetart – eine Tour durch Bochum

„Wow!“ Dieser Gedanke oder vielleicht sogar gleichnamiger verbaler Ausstoß kommt immer wieder in mir hoch oder eben aus mir heraus, wenn ich an Hauswänden vorbeischlendere oder -fahre, an denen sich Künstler mit spektakulärer Malerei auf vielen Quadratmetern großen Flächen verewigt haben. In Bochum ist tierisch gute Streetart keine Seltenheit. Besonders beliebte Motive: Helden der Lüfte oder der Unterwasserwelt. Wir – Lisa, Dustin und ich – haben eine Top 5 der beeindruckendsten Streetart-Motive aus dem Tierreich zusammengestellt.

1. Zwei liebevolle Flamingos und ein geheimnisvoller Hai

Zugegebenermaßen musste ich die Malteser Straße erstmal googeln. Und das als gebürtiger Bochumer, der insgesamt 35 Jahre lang in dieser Stadt lebt. Dank der vorherigen Internetrecherche wusste ich aber: Es lohnt sich! Da ist es wieder, dieses „Wow!“. Was Denis Klatt da – leider ein bisschen versteckt in der Siedlung zwischen Ko-Fabrik und Dorstener Straße – an die Wand gezaubert hat, ist sehr beeindruckend. Zwei eng umschlungene Flamingos, die sich auch von einem geheimnisvollen Hai, der sich seinen Weg zwischen ihren schlanken Beinchen sucht, nicht stören lassen. Wo wohl der Schlüssel passt, den der Hai in einer dünnen Schnur in seinem Maul mit sich herumschwimmt? Vielleicht zu der zerschellenden Hütte, die ich bei genauem Hinsehen weit im Hintergrund des Bildes entdecke. Vielleicht aber auch nicht! So oder so brilliert das Kunstwerk durch intensive Farben und ein fantastisches Motiv.

Ort: Malteser Straße, Künstler: Denis Klatt

2. Der getriebene Rochen

Apropos Denis Klatt, apropos Unterwasserwelt. Ein paar Gehminuten weiter – fast genau gegenüber des Bochumer Rathauses – zieht ein fulminanter Rochen einsam seine Kreise. Oder besser gesagt: Er wird von dem künstlerisch hervorragend umgesetzten unruhigen Gewässer ein wenig getrieben. Ganz so einsam ist er dann doch nicht, schließlich ist er gerade dabei, eine besprühte Autoruine zu „umschiffen“. Auch wenn die Wandmalerei im Schatten des altehrwürdigen Schlegelturms ein wenig düsterer daherkommt, beeindruckt sie nicht weniger. Auch hier macht es Sinn, seinen Spaziergang zu unterbrechen, (mit offenem Mund) stehen zu bleiben und das Bild auf sich wirken zu lassen. Meine Reaktion: „Wow!“

Ort: Willy-Brandt-Platz, Künstler: Denis Klatt

3. Das wache Rotkehlchen und der schwimmende Elefant

Inzwischen sind wir in der Siedlung zwischen Schauspielhaus und Bermuda3Eck angekommen. Auch hier sind unsere Augen wachsam. Ähnlich wie die des mehrere Meter großen Rotkehlchens, das ein Haus in der Kronenstraße ziert. Nachdem unsere Drohne in die Luft fliegt, um perfekte Nahaufnahmen von dem spektakulären Wandgemälde zu machen, kommen auch schon ein paar Kinder aus einem benachbarten Haus gelaufen. Ob ihnen schon der Elefant im Bild aufgefallen ist? Rein größentechnisch tauschen er und der in der Realität eigentlich zierliche Vogel die Rollen. Ganz weit im Hintergrund strampelt der Elefant durch die Weiten des Ozeans, ganz nah bei uns lässt das Rotkehlchen sich vom Geschehen im Hintergrund nichts anmerken. Wachsam! Und einfach nur „wow!“

Ort: Kronenstraße, Künstler: Denis Klatt

4. Der gewaltige Pottwal mit trockener Nase

Wer steckt denn dort seine Nase heraus? An der Hermannshöhe, unweit des Bochumer Hauptbahnhofs, hat Denis Klatt mal wieder zugeschlagen. Ein gewaltiger Pottwal ist auf der gesamten Breite einer Mehrfamilienhauswand zu sehen. Aber Moment mal, Pott…wal!? Ja, richtig, das Wortspiel ist kein Zufall, denn auch hier ist der zweite Blick entscheidend. Was taumelt denn da am Meeresgrund? Zwei Fördertürme alter Zechen sind im Begriff umzustürzen. Ein weiterer Förderturm – er ähnelt optisch sehr stark dem des Deutschen Bergbau-Museums – schwimmt an der Oberfläche des Gewässers. Auch hier gelingt es dem Künstler für einen „Wow!“-Effekt zu sorgen, und zwar vor allem durch dreidimensionale Malkunst und das tierisch starke Motiv.

Hermannshöhe, Künstler: Denis Klatt

5. Sonnengebadete Delfine in einer besonderen Wasserwelt

Nach dem Spaziergang durch die Bochumer Innenstadt steigen wir dann auch nochmal ins Auto in Richtung Wattenscheid. Dustin hatte in Vorbereitung auf unsere Tour gesagt, dass er mal bei einer Runde mit dem Hund ein ziemlich verstecktes Kunstwerk gesehen habe, was wir uns unbedingt angucken müssen. Klingt so, als hätte er seinen „Wow!“-Moment schon einmal gehabt. Und ja, er hatte nicht zu viel versprochen. Die Wasserwelten Bochum haben ein eigenes Gebäude vom Künstler „Norbert 3000“ aufhübschen lassen. Thematisch war der eigene Firmenname Programm: Es ist eine Wasserwelt mit Tieren an jeder (Haus-)Ecke entstanden. Zwei Delphine genießen die Sonnenstrahlen, die durch die Wasseroberfläche scheinen. Auf der anderen Seite des Gebäudes toben Robben, gleitet eine Schildkröte und schwimmen Fische sowie Wale durchs Wasser. Während wir uns von den Farben begeistern lassen, gehen zahlreiche Leute mit ihrem Hund Gassi. Dustin scheint also nicht der Einzige zu sein, der auf dieser Strecke seinen Vierbeiner ausführt.

Ort: Wacholderweg, Künstler: Norbert 3000

Fazit: Es sind nicht die einzigen fünf Kunstwerke an Hauswänden, die wir uns angeschaut haben und von denen wir beeindruckt waren. Wir haben noch Tauben an der Königsallee fliegen sehen, an der Hochstraße in Wattenscheid sind wir eingetaucht in eine Unterwasserwelt, die sich selbst über die Balkone des Hauses erstreckt, und an der Neustraße in der Innenstadt bestaunten wir einen Nautilus in voller Pracht. Und auch das war noch lange nicht alles, was in Bochum an beeindruckender Streetart zu entdecken ist. Wir kommen am Ende zu einem kurzen und knappen Fazit: „Wow!“

verfasst von Krummi April 2023

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