Seit über 10 Jahren machen Privatpersonen an wenigen Tagen im Jahr ihre Gärten der Öffentlichkeit zugänglich. Naturliebhaber können sich hier austauschen, Inspirationen sammeln oder einfach nur über die Pflanzenvielfalt staunen. Da wir selbst unseren Garten lieben und immer weiter verschönern möchten, haben wir gleich zu Saisonstart den Garten Weber in Bochum-Wiemelhausen besucht. Außerdem war optimales, schönes Wetter angesagt…und was gibt es Besseres als solch kostbare Zeit (in Deutschland muss man ja jeden Strahl der Sonne nutzen…) in schönen Gärten zu verbringen?
Einzelansicht
Offene Gärten – Naturvielfalt im eigenen Garten
An einem warmen, sonnigen Wochenende (Ja, Anfang Mai war es noch schön warm!) geht es also für uns in den Bochumer Süden. Je weiter wir aus dem Stadtkern herausfahren, desto grüner wird es. Angekommen an unserem Ziel haben wir beinahe das Gefühl, nicht mehr in einer Großstadt, sondern mitten auf dem Land zu sein. Und das liegt nicht nur an der Pferdekoppel mit den vielen Ponys, die direkt neben unserem Parkplatz liegt.
Vor dem Haus begrüßen uns schon Frau und Herr Weber Junior und erklären uns, wie wir zum Herzstück des Geländes kommen. Herr Weber, der Herr des Gartens, ist bereits mit Besuchern auf Entdeckungstour in seinem Reich. Ein kleiner Eintrittspreis in Höhe von zwei Euro wird, wie in jedem Jahr, an einen sozialen Verein gespendet.
Über einen versteckten, schmalen Pfad gelangen wir nun vom Vorgarten in ein wahres Naturparadies. Am Ende des Pfades bietet sich uns eine nicht erwartete Pflanzenpracht, die sich über den gesamten Garten erstreckt. Wir müssen zugeben: Viele Pflanzen, die wir mit einem ersten Blick erhaschen können, sind uns völlig neu. Gut, dass Herr Weber schon mit einem strahlenden Lächeln auf uns zu kommt, um uns voller Stolz seinen Garten zu präsentieren und aufkommende Fragen zu beantworten.
Er weiß ganz genau, was in seinem Garten wächst und wann es seine Blütezeit hat. Schon vor dem Haus ist uns aufgefallen, dass viele der Gewächse noch ziemlich kahl aussehen. Das hat auch einen Grund: Herr Weber hat einen Vierjahreszeiten-Garten. Die Pflanzen blühen hier zu vielen unterschiedlichen Zeiten im Jahr, sodass man über die ganzen 365 Tage immer wieder etwas Neues im eigenen Garten entdecken kann.
Doch wonach wählt Herr Weber die Pflanzen aus, die in seinem Garten wachsen dürfen? „Hauptsächlich findet ihr hier Blumen und Pflanzen aus der Region, da ich den Lebensraum heimischer Tiere und Pflanzen fördern möchte. Früher habe ich mich sogar ganz darauf versteift; mittlerweile finden hier aber auch exotischere Pflanzen ihren Platz, der Ästhetik halber. Um etwas zu unterstützen, muss man nicht immer auf andere Dinge komplett verzichten. Man kann auch ganz klein, mit ein paar regionalen Pflanzen beginnen.“
Über eine Brücke gelangen wir über den angelegten Bachlauf zu einem Vogelhäuschen und verschiedenen Futtermöglichkeiten. Ständig kommen hier kleinere Vögel vorbei, um die von Herrn Weber bereitgestellten Möglichkeiten zu nutzen. Und bei genauerem Blick können wir sogar einige Insekten sehen, die um die regionalen Pflanzen herumschwirren.
Neben der Familie Weber öffnen noch fünf weitere Personen ihre Bochumer Gärten für Besucher. Gemeinsam verfolgen sie das Ziel, auf moderne Gartenkultur aufmerksam zu machen und Tipps für den eigenen Garten zu geben. Die „offene Gartenpforte“ (Link: Offene Gärten Bochum (offenegaerten-bochum.de)) findet an ausgewählten Terminen im Mai, Juni und September statt. Jeder Garten hat dabei seinen eigenen Themenschwerpunkt, sodass es sich durchaus lohnt, mehrere Gärten zu besichtigen. Es empfiehlt sich, vorher einen Blick auf die Website zu werfen, um die Termine zu erfahren und die Gärten durch kurze Steckbriefe vorab kennenzulernen. Wenn ihr, wie wir auch, an der Gartenkultur interessiert seid, können wir einen Besuch auf jeden Fall empfehlen.
verfasst von Annika Juni 2022
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