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Kulinarische Weltreise in Bochum

Bochum ist eine vielfältige Stadt, auch was das Essen anbelangt. Wir, das sind Dustin und ich (Felix), haben in Bochum eine aufregende kulinarische Reise einmal um die Welt gewagt. Vom Westen Afrikas über den Orient und Asien bis nach Europa und Amerika. Lasst euch von unseren Entdeckungen inspirieren!

Atinka African Bar & Restaurant Johanniterstraße 2, 44787 Bochum

Wir beginnen unsere kulinarische Reise im Atinka, das die Innenstadt mit westafrikanischer Küche und großer Gastfreundlichkeit bereichert. Paa Kwesi Boham (siehe Foto), dessen Familie eine Bäckerei in Ghana betreibt, bringt hier seine Lieblingsspeisen aus der Heimat nach Bochum, ganz authentisch nach Rezepten seiner Mutter und mit Zutaten aus Afrika. Das Lokal ist im Safari-Look mit entsprechender Deko gestaltet, dazu schallen afrikanische Rhythmen aus den Boxen. Vom Gedanken sind wir schon lange nicht mehr in Bochum. Die Getränke tragen dazu bei: Fanta aus Nigeria, die ganz anders schmeckt, dazu zwei scharfe wie süße Spezialitäten und einen Palm Drink – alles sehr exotisch, aber total lecker. Getrunken wird teilweise aus der Schale einer Frucht. Auch beim Essen erwarten uns Überraschungen.

Wir bestellen uns auf der Karte, wo es viele vegane Alternativen gibt, durch: Kalewele (frittierte Kochbanane), das beliebteste Gericht „Jollof“ (Hähnchen mit Reis, Salat und würziger Sauce) und Fisch von der Elfenbeinküste. Vor dem Essen verrät mir Paa, dass Besteck zwar nicht verboten ist, in Afrika aber traditionell mit den Händen gegessen wird und das auch besser schmecke. Da passe ich mich gerne an und greife mit den Fingern zu. Ein Kindheitstraum geht in Erfüllung! Alles ist super saftig, würzig und schmackhaft, dazu die hausgemachten Saucen – mit jedem Bissen spüre ich die Lebensfreude Afrikas auf meiner Zunge tanzen. Das Restaurant wird damit seinem Namen gerecht, denn Atinka bedeutet übersetzt Glücksgefühl. Und das haben wir eindeutig! Wir geben, genauso wie Gerald Asamoah, eine klare Empfehlung. 

De Fermo Willy-Brandt-Platz 10, 44787 Bochum

Von Westafrika geht die kulinarische Reise über den Orient weiter. Seit Ende vergangenen Jahres ist das De Fermo direkt neben dem Rathaus ein echter Blickfang. Das Ambiente beeindruckt und vermittelt den Eindruck eines edlen Spitzenrestaurants: ein orientalischer Palast. Da bin ich gespannt! Angeboten wird orientalisches Essen aus der türkisch-mesopotamischen Küche. Die aufmerksame Bedienung ist gleich da, wir bestellen verschiedene Vorspeisen wie Humus und Baba Ganoush, dazu einen Grillteller. Anschließend kann ich mir in der offenen Küche live anschauen, wie das Brot in den Ofen wandert und Spieße gegrillt werden. Der Duft von exotischen Gewürzen und gegrilltem Fleisch umhüllt mich. Perfekt! Hier erfahre ich auch, dass es das Restaurant ebenfalls in der Türkei und im Irak gibt, authentischer geht es kaum.

Wenig später kommt unser Essen. Die Speisen sind fein angemacht und geschmacklich top abgestimmt. Eigentlich bin ich kein Fan von Roter Beete, aber hier könnte ich direkt eine zweite Portion bestellen. Es schmeckt vorzüglich, eine Explosion von Aromen! Auch der Grillteller mit Bulgur enttäuscht nicht. Der Geschmack von über Holzkohle auf den Punkt gegrilltem Fleisch, da läuft mir beim Schreiben gleich wieder das Wasser im Mund zusammen. Komplett ungewohnt, aber eine lohnenswerte Kombination ist auch das Hackfleisch mit Pistazien. Wie uns Inhaber Hüseyin Karabulut (siehe Foto) verrät, wird die Karte regelmäßig von internationalen Food Stylisten geprüft. Die Investition hat sich gelohnt, wir sind vollends überzeugt.

COM Restaurant Huestraße 5, 44787 Bochum

An der Huestraße, wo lange Jahre die Trattoria San Marco war, ist seit Ende September 2024 eine vietnamesische Gastronomie zu finden: COM, was übersetzt gekochter Reis heißt. Die Räumlichkeiten wurden komplett neugestaltet. Schon als wir eintreten, fühlen wir uns nach Asien versetzt: durch einen kleinen Schrein mit glückbringenden Gottheiten, der Holzverkleidung an den Wänden und die Nationalblume Vietnams, Lotus, an der Theke und den Lampen. Hinter COM steckt die Familie Dang, die den Laden mit viel Liebe zum Detail auch komplett selbst eingerichtet hat. 

Duc Thang Dang (siehe Foto) war schon in Vietnam Koch und bringt in seinem ersten eigenen Restaurant nun die typischen Landesspeisen nach Bochum, unter anderem die leckeren Pho-Suppen, Nudel- und Reisgerichte, mit selbstgemachten Saucen und - ganz typisch - viel Kräutern. Auch vegane Alternativen werden angeboten, etwa mit Tofu oder einem Entenersatzprodukt aus Pilzen. Außerdem wird Sushi frisch zubereitet. Wir probieren die Pho Bo mit Rindfleisch, außerdem eine Bowl mit Tofu und Udon-Nudeln mit gegrilltem Lachs. In mir breitet sich Wärme und Wohlbehagen aus: Ich liebe asiatisches Essen und hier ist es auf einem richtig hohen Niveau! Wir sind nicht nur von der Karte begeistert, sondern auch von der herzlichen Bedienung. Das Restaurant hat schon erste Stammkunden, wir sind die nächsten.

Zlatanz Menami - Restaurant & Café Huestraße 5, 44787 Bochum

Von COM geht es einen Laden weiter, um zur europäischen Küche zu gelangen. Zlatanz Menami haben wir zwar an anderer Stelle als Café vorgestellt, aber seit Neustem wird auch italienische Küche angeboten. Der Koch hinter den Menüs ist wohlbekannt: Marco Mansutti, der Kopf hinter der ehemaligen Trattoria San Marco. Seinen hohen Anspruch an Qualität hat er ebenso behalten, wie sein Ideenreichtum und die Liebe zum Kochen. Das ist bei unseren bestellten Speisen auch zu schmecken. 

Die Bruschetta mit Oliven überraschen uns ebenso positiv wie Vitello Tonnato mit frittierten Kapern, die Platte mit Jakobsmuscheln, Scampi und herrlich angemachten Beluga Linsen oder die Nudeln mit Gorgonzola und das cremige Risotto. Das ist Spitzenklasse, jedes Gericht ist ein kleines Kunstwerk! Die Karte ist vielfältig, auch kleinere Speisen wie Sandwiches und Desserts sind nach wie vor zu haben. Wir fühlen uns pudelwohl, dazu tragen auch Zlatan und Marco mit ihrer sympathischen Art bei. Mehrmals kommen sie an den Tisch und erkundigen sich, ob alles passt – nicht nur bei uns, sondern bei allen Gästen. Wir fühlen uns direkt als Teil der Familie. Übrigens überzeugt mich Zlatan im Gespräch davon, einmal seinen Kaffee zu probieren. Ich zögere, denn ich mag eigentlich absolut keinen Kaffee, bin hier aber auch bei den Getränken auf den Geschmack gekommen. Würden wir Punkte vergeben, hätte die Kombination von Zlatan und Marco eine glatte 10 von 10 verdient. 

Chidoba Mexican Grill Am Ruhrpark 9, 44791 Bochum

Um auf unserer kulinarischen Weltreise Lateinamerika zu erleben, müssen wir keine 9.400 Kilometer zurücklegen – fünf Minuten über die A40 reichen, um ins mexikanische Feeling einzutauchen. Das Fast-Food-Restaurant Chidoba Mexican Grill, in Deutschland vor allem aus Berlin und dem Main-Gebiet bekannt, hat kürzlich seinen ersten Standort NRW’s mitten im Westfield Ruhr Park eröffnet. Buenos dias! In der Menükarte finden sich mit Burritos, Quesadillas und Bowl-ähnlichen Cups die Klassiker der Nationalküche. Dabei werden die Gerichte aus einer Frischetheke vor meinen Augen zubereitet, sodass ich Zutaten und Schärfegrad nach Belieben wählen kann.

Ich starte den Taco Tuesday mit der Vegan-Variante, denn nahezu die gesamte Karte kann auch in fleischloser Variante bestellt werden. Mit jedem Bissen in die gefüllten Mais-Tortillas (für uns natürlich mit extra viel Guacamole) können wir die Fiesta rund um die gehypte Kette nachvollziehen. Außerdem testen wir den Chicken-Crunchwrap, das ist eine Tortilla, die zusätzlich mit knusprigem Mais-Tortilla gefüllt ist und stern-förmig zusammengefaltet wird. Was mir sehr zusagt: Dips, wie verschiedene Salsa-Kreationen und Sour-Cream, können gratis nachgefüllt werden. Gracias y adiós – für diesen Laden werde ich auch beim nächsten Shoppingtrip gerne Halt einlegen.

verfasst von Felix Januar 2025

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