Escape Abenteuer als Fahrradtour
Was ich ganz besonders spannend fand, war, dass es bei der Urban Escape Challenge auch eine Rätseltour gab, die als Fahrradtour angelegt war. So war man an der frischen Luft, hatte Bewegung und konnte dabei Rätsel lösen. An einem schönen Nachmittag, der an Spätsommer erinnerte, machten wir uns zu viert auf den Weg. Ich hatte mein eigenes Rad dabei, die anderen haben sich ein Rad an einer der vielen Metropolradstationen in der Stadt geliehen. Das ging unkompliziert und schnell. Nur einen Helm musste man selbst mitbringen.
Der Startpunkt der Tour war das Musikforum. Über die App Telegram konnte man sich für die Rätseltour einloggen und bekam hierüber Anweisungen und die Aufgaben. Diese waren teilweise als Sprachnachrichten, als Texte oder aber auch in Bildern verfügbar. Zudem gibt es noch die Route in der App Komoot, so konnte man sich gut orientieren, wohin man fahren musste. Das erste Rätsel am Musikforum war schnell gelöst und es ging weiter zum Westpark. Hier war das Rätsel schon etwas kniffliger. Schön war aber, dass man sich über Telegram immer wieder Tipps und Hilfe anfordern konnte, wenn man nicht weiterkam. Ich will aber nicht zu viel verraten, falls jemand die Tour selbst noch fahren möchte. Uns hat es sehr gut gefallen, es war abwechslungsreich und die Tour gut ausgearbeitet. Auch für Bochumer ist die Tour spannend, da man zwar zu vielen bekannten Orten geführt wird, aber mit Sicherheit noch Stellen entdeckt, an denen man noch nie war. So ging es mir zumindest.
Neben den kostenlosen Angeboten, die die Urban Escape Challenge bereithält, kann man bei einem Besuch eines Escape Rooms der Anbieter Think-Square, Rätselraum Ruhrpott und Locked einen echten „Schnapper“ machen. Für 79 Euro kann man einen ausgewählten Raum spielen. Wären wir als vierköpfige Gruppe normalerweise über 100 Euro losgewesen, haben wir diesen Rabatt gerne wahrgenommen, um einen neuen Raum kennenzulernen. Wir haben uns für „Charon – Obulus für den Fährmann“ bei Locked entschieden.
Schon der Eingangsbereich, wo uns unser Spielleiter eine Einführung gibt, macht einen mysteriösen Eindruck. Dann werden wir eingesperrt. Oder genauer gesagt: Wir begeben uns an Bord der Brig Ann. Und plötzlich geraten wir in Seenot. Natürlich nur fiktiv, aber trotzdem befinden wir uns in der ernsten Lage, innerhalb von 60 Minuten Schlüssel oder Zahlencodes für Schlösser zu finden, Hinweise zu entdecken oder Rätsel zu lösen. Eine Stunde lang tauchen wir ganz tief in eine andere Welt ein. Alles beginnt in zwei kleinen Kammern, in die wir jeweils zu zweit gesteckt werden. Dann beginnt das Spiel. Wir schauen uns um, entdecken erste Dinge, die uns später nochmal helfen könnten. Die ersten gefundenen Schlüssel bringen uns noch nicht weiter. Plötzlich ein Mitstreiter: „Hier ist eine Klappe mit drei Schlössern.“ Gut, dass wir die passenden Schlüssel schon beisammenhaben. Es öffnet sich eine Luke, in die wir krabbeln müssen, um das nächste Rätsel zu lösen. Dafür müssen wir als Team miteinander kommunizieren. Geschafft! Wir befinden uns nun im Hauptraum. Dort ein Buchstaben-Sudoku, hier eine ungeöffnete Truhe, ein Stück weiter Schubladen.
Nach und nach kämpfen wir uns durch die Aufgaben, die uns gestellt werden. Mit Erfolg, wir öffnen über eine Klappe – weit oben in der Wand – einen weiteren Nebenraum. Auch hier gibt’s weitere Hinweise, weitere Mosaiksteinchen, die uns ans Ziel führen. Die bereits erwähnten Schubladen entpuppen sich nach dem Öffnen als große Schublade, in die einer der Rätselfreunde reinklettert, um weitere wichtige Hinweise zu erhaschen. Zwischendurch meldet sich der Spielleiter mit wertvollen Tipps, die uns zu Teillösungen bringen. Irgendwann, genauer gesagt nach knapp über einer Stunde – nochmals vielen Dank an den Spielleiter, dass er uns trotzdem zu Ende spielen lassen hat – öffnet sich die alles entscheidende Tür. Und wir gehen von Bord der Brig Ann. Was für ein Erlebnis! Kannte ich bisher nur Escape Rooms, die aus einem Raum bestehen, war ich von der Detailverliebtheit und der Rätselvielfalt von „Charon“ absolut begeistert. Schon jetzt denke ich darüber nach, wann ich die Zeit dazu finden, „Der verschwundene Journalist“ vom Rätselraum Ruhrpott und „Apokalypse“ bei Think-Square zu spielen.