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5 Sonnenuntergangs-Spots in Bochum

Kennt ihr das? Der Himmel färbt sich in den schönsten Orangetönen – und ihr steht ausgerechnet auf dem Supermarkt-Parkplatz. Damit euch magische Momente wie diese in Zukunft nicht mehr entgehen und ihr an lauen Sommernächten genau wisst, wo ihr die schönsten Sonnenuntergänge beobachten könnt, haben wir fünf Orte (plus einen Extratipp) für euch zusammengestellt.

Tippelsberg

Der Tippelsberg ist sicher kein Geheimtipp, aber er steht (völlig zurecht) ganz oben auf unserer Liste. Für mich gehört er zu den schönsten Aussichtspunkten in Bochum, egal zu welcher Jahreszeit. Ob bei frostiger Winterluft oder in den warmen Sommermonaten – ich bin immer gerne hier oben. Wie ihr bestimmt wisst, ist der Tippelsberg keine typische Ruhrgebiets-Halde, die üblicherweise durch das Aufschütten von Bergematerial, das bei der Kohleförderung im Steinkohlebergbau anfiel, entstanden sind. Der Tippelsberg aber stammt vom Aushub der U-Bahn-Linie U35. Bisher war ich jedoch noch nie zum Sonnenuntergang auf Bochums höchstem Berg. Das muss sich ändern!

Gegen 21 Uhr mache ich mich mit einer Freundin auf den Weg. Im Gepäck haben wir eine Picknickdecke, kühle Radler und ein paar Stullenbrote vom beliebten Bochumer Bäcker Schmidtmeier. Oben angekommen ist schon einiges los, doch wir finden noch einen schönen Platz. Nebenan haben ein paar Leute leise Musik laufen, wir genießen den Sommerabend in vollen Zügen. Während sich der Himmel in warme Farben taucht, wird uns klar: Der Tippelsberg hat bei Sonnenuntergang nochmal einen ganz anderen Vibe. 

Dahlhausen an der Ruhr

Neulich habe ich mich mit einem Freund darüber unterhalten, was Sonnenuntergänge eigentlich so besonders macht. Sofort hatte ich Bilder im Kopf. Urlaub am Strand … alles in goldenes Licht getaucht. Urlaubsfeeling in Bochum – nicht am Meer, sondern an der Ruhr – bekomme ich immer in Dahlhausen. Auf der großen Liegewiese direkt am Wasser lege ich mich gerne mit einer Decke hin. Für eine erfrischende Abkühlung sorgt die offizielle Badestelle ganz in der Nähe. Hier habe ich schon so einiges an Unternehmungen gemacht, wie Wandern und Radfahren entlang der Ruhr oder auch Kanu fahren. Was ihr alles an einem Tag an der Ruhr erleben könnt, lest ihr hier in unserem Blogartikel.

Nicht zu vergessen ist das Eisenbahnmuseum. Ihr seht, ich komme gerne in den Stadtteil im Bochumer Süden. Einen Insider-Tipp von uns noch: Am Ende des Horkensteinwegs habt ihr eine wunderbare Aussicht über die Ruhr, die wir euch hier bereits vorgestellt haben. Wenn ihr nach einem Tag voller Aktivitäten an der Ruhr aber bis zur Abenddämmerung bleibt, werdet ihr mit dieser Sicht belohnt. Wer muss da noch in den Urlaub fahren? 

Westpark an der Jahrhunderthalle

Wo wir schon bei beliebten Ausflugszielen sind: Sobald im Frühling die ersten Sonnenstrahlen rauskommen, füllen sich die Liegewiesen im Westpark an der Jahrhunderthalle. Familien picknicken, Studierende sonnen sich, Kinder toben – und auch ich bin dort gerne für einen Spaziergang unterwegs. 

An diesem Abend ist die Jahrhunderthalle aber Ziel einer Radtour, die ich mit einer Freundin aus dem benachbarten Essen von der Zeche Zollverein aus über die Fahrradtrassen bis zur Jahrhunderthalle starte. Highlight unserer Tour ist definitiv das letzte Stück über die Erzbahntrasse und die S-förmig geschwungene Erzbahnschwinge am Eingang des Westparks. Sie gilt als Startpunkt der Erzbahntrasse Richtung Gelsenkirchen, für uns ist sie an diesem Abend das Ziel. Als wir die letzten Meter zurücklegen und die Jahrhunderthalle in Sicht kommt, reißt der bisher bewölkte Himmel plötzlich auf und wir bekommen ganz überraschend noch den Sonnenuntergang mit. Die untergehende Sonne hinter dem Industriedenkmal zu genießen – das ist doch wahre Ruhrpott-Romantik!

Auf dem Fördergerüst des Deutschen Bergbau-Museums

Anders als bei den zuvor genannten Orten ist dieser Spot nicht jederzeit frei zugänglich, aber dafür umso beeindruckender. Im Eintritt zum Deutschen Bergbau-Museum ist eine Fahrt auf die Aussichtsplattform des Fördergerüsts in 62 Metern Höhe mit dabei. Wenn ihr hier den Sonnenuntergang erleben möchtet, gibt es aber einen Haken: Die letzte Turmfahrt ist bereits um 17 Uhr. Doch wir haben zwei Tipps für euch, wie ihr im Sommer trotzdem in den Genuss eines Sonnenuntergangs über den Dächern Bochums kommt: Zum einen bei der Extraschicht – hier ist nicht nur das Museum geöffnet, auch die Fahrt nach oben aufs Fördergerüst ist inklusive. Vor ein paar Jahren habe ich hier ziemlich lange für eine Fahrt auf den Förderturm angestanden, doch es hat sich gelohnt! Als sich die Aufzugstür öffnete, kam ich aus dem Staunen nicht mehr raus. Die untergehende Sonne tauchte alles in goldenes Licht und der Blick über Bochum war wirklich beeindruckend.

Der zweite Tipp sind die verschiedenen kulinarischen Veranstaltungen, die seit der Sanierung des Fördergerüsts oben auf der Aussichtsplattform stattfinden. Wein- und Biertastings auf dem Fördergerüst, wie cool ist das denn? Die Plätze sind schnell ausgebucht, also sichert euch rechtzeitig Tickets hierfür. Denn mal ehrlich: Was gibt es Schöneres, als auf Bochums markantester Landmarke über den Dächern der Stadt in der goldenen Sonne mit einem Glas Wein anzustoßen?

Halde Rheinelbe

An einem heißen Sommertag entscheide ich mich spontan, den kurzen Weg nach Wattenscheid auf mich zu nehmen. Hier befindet sich das „Stonehenge“ des Ruhrgebiets, der höchste Punkt der Halde Rheinelbe. Bevor es jetzt entsetzte Aufschreie gibt: Wir wissen, die Halde befindet sich in Gelsenkirchener Stadtgebiet, an der Grenze zu Bochum-Wattenscheid. Doch ihre schönste Seite zeigt doch wohl eindeutig in Richtung Wattenscheid.

Ich mache mich also auf und steige die spiralförmig angelegten Pfade des Hügels hinauf. Zwischen den Blättern blinzelt mir bereits die untergehende Sonne entgegen. Angrenzend befindet sich der Skulpturenwald und der Landschaftspark Mechtenberg. Außerdem liegt die Halde direkt an der Fahrradtrasse, weshalb mir viele Leute auf dem Fahrrad begegnen. Und schon stehe ich vor der großen Treppe, der sogenannten Himmelsleiter. Diese symbolisiert übrigens die Verbindung von Erde und Himmel – wie passend. Oben angekommen lasse ich mich neben der Skulpturaus aufgetürmten, bemalten Betonquadern nieder. Ein paar Leute haben es sich hier ebenfalls gemütlich gemacht und sind am Picknicken. 

Die Wattenscheider Skyline zeigt sich mit dem neu umgebauten Lohrheidestadion und dem Fördergerüst der Zeche Holland. Auf der anderen Seite geht gerade die Sonne über Gelsenkirchen unter und ich erkenne die Veltins-Arena. Ein Stück weiter sogar die Schornsteine der Zeche Zollverein in Essen. Auch Bottrop ist im Dunst des Abends zu erkennen. Irgendwie hat es immer etwas Magisches, wenn die Sonne untergeht. Selbst über Gelsenkirchen …

Extratipp: Ostkurve im Ruhrstadion

Zumindest ein kleiner Trost für uns VfL-Fans, wenn es ab August in der kommenden Saison in der 2. Bundesliga weitergeht: die Top-Spiele am Samstagabend um 20:30 Uhr unter Flutlicht. Flutlichtspiele haben ja sowieso schon ein besonderes Flair. Doch wenn ihr mich fragt, wo ich den Sonnenuntergang am meisten feiere, dann ist es in unserem Schmuckkästchen – in der Ostkurve des Ruhrstadions anner Castroper Straße. Denn sind wir mal ehrlich: Was gibt es Schöneres, als das Siegtor mit einem kühlen Bier zu bejubeln, während die Sonne langsam hinter den schönsten Flutlichtmasten des Landes untergeht? Und dürfen wir diesen Moment in den nächsten Monaten ein paar Mal öfter erleben, geht die Sonne bald auch wieder hinter einem Bundesligastadion unter.

verfasst von Lisa Juni 2025

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