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11 Fragen an Anthony Losilla, Kapitän vom VfL Bochum

Der Mann läuft … und läuft … und läuft … Und fast immer wie ein Uhrwerk. Nicht selten findet man beim Blick auf die statistischen Werte nach einem Bundesligaspiel des VfL Bochum über zwölf Kilometer Laufleistung von Anthony Losilla. Der VfL-Kapitän, den alle nur „Toto“ rufen, geht in seine zehnte Saison beim größten Fußballklub der Stadt. Seit seiner ersten Vertragsunterschrift in Bochum im Jahr 2014 hat er über 300 Pflichtspiele für den VfL absolviert. Der Franzose ist schon jetzt eine Vereinslegende.

Toto, als du dich im Jahr 2014 mit einem Wechsel zum VfL Bochum beschäftigt hast. Was wusstest du damals über die Stadt?

Wenn ich ganz ehrlich bin, überhaupt nichts. Für mich war Bochum komplett Neuland. Ich kam damals aus Dresden, also genau von der anderen Seite Deutschlands. Ich war aber sehr positiv überrascht.

Wie denkst du heute – nach fast zehn Jahren – über Bochum und natürlich auch über den VfL?

Die Stadt und der Verein sind mir inzwischen sehr ans Herz gewachsen. Ich konnte mich mit den Werten, die Bochum und der VfL verkörpern, direkt identifizieren. Das ist auch ein Grund, warum ich jetzt schon so lange hier bin. Meine französische Heimatstadt Saint-Étienne ist mit Bochum vergleichbar. Auch das ist eine Malocherstadt mit einem Bergbaumuseum. Vielleicht hat es mir das auch einfach gemacht.

Wenn man an den Säulen zwischen Stadion und Geschäftsstelle entlanggeht, sieht man die Legenden-Elf des VfL. Michael „Ata“ Lameck, Dariusz Wosz, Peter Peschel und Marcel Maltritz sind allesamt nicht in Bochum geboren, haben sich aber nach der Karriere hier niedergelassen. Auch du denkst darüber nach. Warum?

Zum einen sind die Menschen hier sehr höflich und nett, integrieren andere Leute, die von außerhalb kommen, schnell. Das macht es einem sehr einfach, hier Fuß zu fassen. Zum anderen liegt es an der Lebensqualität hier in Bochum. Man kann in Bochum sehr gut leben. Es ist vielleicht nicht die schönste Stadt, aber wir fühlen uns hier pudelwohl.

Apropos Säule: Wie denkst du eigentlich darüber, dass ganz viele VfL-Fans schon jetzt fordern, dass es eine Säule mit deinem Gesicht und deinem Namen geben sollte?

In meinen Gedanken spielt das keine große Rolle. Aber selbstverständlich ist es schön, so etwas zu hören. Das bedeutet gleichzeitig, dass ich mit dem Verein sehr viel erreicht habe. Ich würde mich freuen und wäre sehr stolz, wenn es irgendwann einmal dazu kommt. Aber aktuell sind meine Gedanken viel mehr bei dem, was auf dem Platz passiert.

Und wie fühlst du dich, wenn du durch die Bochumer Innenstadt läufst und du vor dir ein Kind mit einem VfL-Trikot, der Rückennummer 8 und dem Namen Losilla siehst?

Stolz! Sogar Kinder identifizieren sich mit mir und meiner Spielweise. Ich habe nicht nur bei den älteren Fans, die schon lange dabei sind und dem Verein die Treue halten, einen guten Stand, sondern auch bei der heranwachsenden Generation. Das ist wirklich toll und macht mich sehr stolz.

Die Antwort „Vonovia Ruhrstadion“ ist zu kitschig und lassen wir nicht gelten. Hast du einen Lieblingsort in Bochum?

Ich habe einige Lieblingsorte: Zum Feiern würde ich das Bermuda3Eck empfehlen (lacht). Aber als Familienmensch würde ich sagen: Stadtpark oder Kemnader See. Da kann man super spazieren gehen und hat seine Ruhe.

Das ganze Interview findest du in der BOMA-Ausgabe September 2023. Hier gelangst du direkt zur Web-Version.

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