Feierabend: Ab in die Straßenbahn. Musik auf die Ohren und nur noch nach Hause. Der ganz normale Alltag, wie ihn die meisten von uns kennen. Aber was bringt jemanden dazu, in der Bahn neugierig die Kopfhörer herauszunehmen? – Die Kulturlinie beantwortet diese Frage mit einem ganzen Festival.
Vom 18. bis zum 20. August gibt es auf der Route der Straßenbahnlinie 308/318 zahlreiche Veranstaltungen zu entdecken, abgestimmt auf den Fahrplan und von lokalen Kunstschaffenden initiiert. Denn eine Vielzahl von Kreativorten befindet sich bereits entlang der Strecke von Gerthe nach Hattingen – die Kulturlinie verbindet sie alle. Das Angebot reicht von Livemusik, Poesie, Malerei bis Theater. Das ist nicht alles: Auch während der Fahrt steigen jede Menge Kulturhighlights dazu. Schon im letzten Jahr hat das Festival Fahrt aufgenommen.
Wir legen direkt am ersten Tag mit einer neuen Attraktion los“, verrät Organisatorin Stephanie Wyrebak. Denn: Mit dem Start in Gerthe nimmt auch die Bochumer Zauberkünstlerin Amila Platz in der Kulturlinie. „Mit spektakulärer Close-up-Magie zieht sie die Passagiere schon während der Fahrt in ihren Bann, ehe es dann zur KAP-Bühne im Bermude3Eck geht“, fügt Wyrebak hinzu. Dort erwartet die Gäste das Eröffnungskonzert, bei dem unter anderem die inklusive Chaosband für Stimmung sorgen wird.
Zaubertricks in der Bahn? Dabei bleibt es nicht: Zahlreiche Darbietungen von Literatur bis Musik machen die Straßenbahn zur Spielfläche. Wie man sich das vorstellen kann, verrät Christian Cleusters, der zusammen mit Tim Lorenz als Moderator mitfährt: „Die Künstlerinnen und Künstler erschließen sich die Bühne jedes Mal neu. Genauso wie das Publikum erstmal realisieren muss, dass es gerade auf der Bühne sitzt.“
Auch für die Künstlerinnen und Künstler ist das Festival eine einzigartige Erfahrung. „Zusammen mit den Moderatoren entstand eine sensationelle Mischung aus Stand-up-Comedy und gemeinsamer Performance“, erzählt Michael Fest, er war schon im letzten Jahr als Teil des Duos CP&me mit handgemachter Covermusik auf der Kulturlinie unterwegs. Auch die Musiker wussten zuerst nicht, was sie erwartet: „Aber am Ende habe ich niemanden gesehen, der schlecht gelaunt war – alle sind besser gelaunt ausgestiegen als sie eingestiegen sind“, denkt Fest zurück und fügt lachend hinzu: „Das hat so ein bisschen was von Straßenmusik, wo die Leute nicht weglaufen können.“ Und bei diesem Programm auch nicht wollen!
Bei der zweiten Auflage des Festivals ist ein Programmliebling zurück: die WanderJam-Session mit ungewöhnlichen Instrumenten und bester Laune. Christian Cleusters erzählt: „Da kann es auch sein, dass wir das als Instrument nutzen, was die Bahn hergibt." Neben den Performances in der Bahn erwartet Kunstinteressierte am Freitag eine Live-Action-Painting-Session mit dem Künstler Rang Haider im Bochumer Hauptbahnhof. Der Hattinger Kunstverein bietet eine Kreativwerkstatt an, gefolgt von einem gemütlichen Art-Brunch am Sonntag und einer Versteigerung der Werke für den guten Zweck.
Auch musikalisch gibt es zahlreiche Spielorte zu erkunden. So heißt das Clubhaus des Linden-Dahlhauser Schwimmvereins am Samstag Musikbegeisterte beim Konzert der Reggaeband The Rude Reminders in maritimer Atmosphäre willkommen. Neben verschiedenen Locations und den Bahnen sind in diesem Jahr auch die Haltestellen Spielorte. „Das macht das Format nochmal kompletter und verspricht tolle Klangräume“, verrät Organisator Lukas Tomko. Für einen besonderen Klang sorgen dabei unter anderem die Bochumer Symphoniker, die passend zu ihrem Programmstart am 19. August die eine oder andere Performance zur Kulturlinie beitragen. All das ist nur ein Ausblick auf ein volles Programm, das über 50 teilnehmende Künstlerinnen und Künstler mit Leben füllen. Die Bahnen der BOGESTRA sind bereits im Voraus im Design der Kulturlinie foliert und wecken Neugierde auf ein Festival, das die vielfältige Bochumer Kulturszene mitten im Alltagstrott zelebriert. Die Kulturlinie verspricht eine rasante Fahrt – mit einem Fahrplan voller Überraschungen.
Kulturlinie 308/318
18. bis 20. August 2023
www.kulturlinie.ruhr