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Hörbares Licht

„Light in Concert“

Glühbirnen, Neonröhren, LED-Leuchten – für die meisten sind sie bloß Lichtquellen. Bei den „scheinzeitmenschen“ werden sie zu Klangkörpern. Das Duo, bestehend aus Valeska Klug und Birk-André Hildebrandt, arbeitet seit über zehn Jahren an der Schnittstelle von Lichtkunst, Theater und Installation. Mit „Light in Concert“ gehen sie gemeinsam mit der deutsch-niederländischen Band „YENGA“ nun noch einen Schritt weiter: Sie machen das Licht hörbar und erschaffen Klanglandschaften.

Die Idee, Licht in Klang zu übersetzen, entstand bereits 2013 – eher zufällig. Damals arbeiteten Klug und Hildebrandt bei einer Theaterproduktion mit LED-Teelichtern. „Wir haben uns gefragt, wie das Flackern zustande kommt, und eines auseinandergenommen“, erinnert sich Hildebrandt. „Als wir es mit einfachen Krokodilklemmen an einen Lautsprecher angeschlossen haben, spielte es plötzlich die Komposition ,Für Elise‘.” Der vermeintliche Zufall entpuppte sich als technischer Trick: Die kleinen Lichter nutzten Soundchips aus Grußkarten, um zu flackern. Aus diesem Moment heraus entwickelte sich ein künstlerisches Interesse, das bis heute anhält und die Arbeit „sound of silence“ begründete.

Seitdem erforschen die „scheinzeitmenschen“, wie Licht klingt – und wie man das Unsichtbare erlebbar machen kann. „Wenn wir Licht hören, nehmen wir alltägliche Dinge ganz neu wahr“, sagt Klug. „Das macht den Reiz aus: eine Schreibtischlampe, die plötzlich eine Stimme bekommt und eine Geschichte erzählt.“ In „Light in Concert“ werden diese Stimmen zu einer szenischen Komposition. Neonröhren, Taschenlampen oder Autoscheinwerfer treten dabei in einen Dialog. Die Auswahl der Objekte richtet sich vor allem nach ihrem Klang. „Wir sind mit dem Optokoppler – unserem Lichtübersetzungsgerät – durch die Stadt gegangen und haben uns Lampen angehört“, erzählt Hildebrandt. „Manchmal war das in Baumärkten etwas irritierend, aber genau das hat uns gereizt.“

„Light in Concert“ feiert am 23. November um 19 Uhr im „atelier automatique“ in Bochum Premiere. Weitere Aufführungen folgen am 28. November im „Rabbit Hole Theater“ in Essen, am 5. Dezember in der „Parzelle im Depot“ in Dortmund sowie am 6. Dezember in der Werkstattgalerie „DER BOGEN“ in Arnsberg. Reservierungen sind per Mail möglich an info(at)scheinzeitmenschen.eu und der Eintrittspreis erfolgt nach dem Prinzip „pay what you want“. 

Weitere Informationen unter www.scheinzeitmenschen.eu

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