In unserer Rubrik „Wissen und Wandel“ stellen wir Menschen vor, die in den Bereichen Wissen, Forschung oder Bildung tätig sind und so zur Entwicklung der Stadt Bochum beitragen. Aktuell entsteht in der Innenstadt mit dem Haus des Wissens ein deutschlandweit einzigartiger Ort des Lernens und der Begegnung. Begleitet wird der Entstehungsprozess vom Projektbüro Haus des Wissens. Sarah Köthur ist hier als Projektmanagerin angestellt und gibt einen Einblick in ihre Arbeit:
„Ich komme ursprünglich aus dem Münsterland und 2018 hat es mich aus beruflichen Gründen nach Bochum verschlagen. In meiner damaligen Stelle für den UniverCity-Hochschulverbund wollte ich die Stadt besser kennenlernen und verstehen, welche Themen die Menschen bewegen. Deswegen war es mir wichtig, dass ich nicht nur in Bochum arbeite, sondern auch hier wohne. Mittlerweile fühle ich mich hier sehr zu Hause.
Durch meine Arbeit für das Hochschulnetzwerk konnte ich den Planungsprozess für das Haus des Wissens von Anfang an begleiten. An einem so großen Bauprojekt mit all seinen Themen und Partnern mitzuwirken, fand ich unglaublich spannend. Seit Anfang 2023 arbeite ich nun als Projektmanagerin für das Haus des Wissens.
Als Projektbüro begleiten wir – Dr. Britta Freis und ich – den Entwicklungsprozess des Hauses und sind die Schnittstelle zwischen dem Bauprojekt und der inhaltlichen Ausgestaltung bis zur Eröffnung. Dafür sind wir ständig im Austausch mit den Architekten, den Innenarchitekten, der Bauleitung, Technik- sowie Digitalisierungsplanern und vielen anderen Beratern. Unser Fokus liegt darauf, die Institutionen, die in das Haus einziehen werden, ‚auf dem Weg zum Haus des Wissens‘ zu begleiten. Wir arbeiten eng mit ihren Leitungen zusammen und nehmen die Mitarbeitenden in Workshops und Infoveranstaltungen mit, denn sie sind diejenigen, die später in dem neuen Gebäude arbeiten werden.
Außerdem ist es unsere Aufgabe, die Stadtgesellschaft über das Vorhaben zu informieren. Sei es in der Baubude – dem Infobüro für das Haus des Wissens, wo wir u.a. mit einem 3D-Modell Einblicke in das Haus geben, auf Baustellenführungen oder mit unserem Lastenrad. Dadurch ist unser Arbeitsalltag sehr dynamisch. Wir befassen uns immer wieder mit neuen Themen, z. B. der Digitalisierung des Hauses, Inklusion, Nachhaltigkeit oder der Programmatik. Das erfordert in der Koordination und Kommunikation ein hohes Maß an Flexibilität, auch im Hinblick auf unseren Arbeitsort. Man findet uns im Büro in der Innenstadt, in der Baubude, im Homeoffice, auf der Baustelle, im Bochumer Rathaus oder an oft wechselnden Meetingorten.
Die Entstehung des Hauses zu begleiten ist eine spannende Aufgabe. Die Baustelle sieht von Woche zu Woche anders aus. Die Grundsteinlegung im September 2024 war ein schöner Meilenstein. Ich freue mich aber schon auf den Moment, wenn sich die Türen öffnen und das Haus belebt ist.
Schon jetzt organisieren wir gemeinsam mit vhs, Stadtbücherei und UniverCity Bochum e.V. ein Veranstaltungsprogramm, um der Stadtgesellschaft einen Vorgeschmack auf die thematische Vielfalt des Hauses zu geben. Dieses Jahr steht das Programm unter dem Motto ‚Sicherheit‘. Alle Institutionen, die in das Haus des Wissens einziehen, haben einen Bildungsauftrag, aber die Wissensvermittlung erfolgt auf ganz unterschiedlichen Wegen, mit unterschiedlichen Ansätzen und für unterschiedliche Zielgruppen. Daher haben wir uns entschieden, die Zusammenarbeit zu erproben, indem wir schon lange vor der Eröffnung ein gemeinsames Veranstaltungsprogramm anbieten. Als Basis unserer Zusammenarbeit sehen wir die 17 Ziele für nachhaltige Entwicklung der UN. Bei den Jahresthemen orientieren wir uns bisher an den Querschnittsthemen der Bochum Strategie.
Mit dem Haus des Wissens entsteht ein neuer Dritter Ort, der in dieser Größe und Konstellation deutschlandweit einmalig ist. Das Haus wird digital, nachhaltig und komplett barrierefrei. Es soll dazu beitragen, die Innenstadt stärker zu beleben. Die breit gefächerten Angebote richten sich an die gesamte Stadtbevölkerung, die hier zusammenkommen, sich austauschen, Veranstaltungen besuchen oder einfach nur verweilen kann. Das Haus des Wissens ist ein demokratischer Ort, an dem Begegnung und Diskussion stattfinden. Das ist in der heutigen Zeit besonders wichtig. Die Stadt Bochum investiert in das Haus des Wissens – und damit in Wissen als wichtigen Rohstoff für die Zukunft der Stadt.“