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Emotionale Reise für Sportler des Jahres

Karriereende, Paralympics und Neuaufbau für Bochums Beste

Bochum ist eine Sportstadt, auch weit über den VfL hinaus. Das zeigt sich unter anderem bei der Jahressportlerehrung der Stadt. Für ihre Leistungen im vergangenen Jahr wurden im März Just Berger, Isabell Thal und die Herren-Wasserball-Mannschaft des SV BlauWeiß Bochum ausgezeichnet. Für alle drei Preisträger ist auch das Jahr 2024 emotional weitergegangen: Von der letzten Weltmeisterschaft der Karriere über einen Abstieg bis zum Auftritt bei den Paralympischen Spielen ist alles dabei.

Just Berger hat als aktiver Tänzer 14 Goldmedaillen bei Welt- und Europameisterschaften gesammelt und als Trainer nochmal doppelt so viele. Im vergangenen Jahr verdiente er sich mit dem WM-Titel (Gruppe D. Q. Dance Squad), World-Cup-Bronze (Solo), EM-Silber (Gruppe Attacktion) und EM-Bronze (Solo) die Auszeichnung als Sportler des Jahres 2023. Dafür trainiert er bis zu sechsmal die Woche. Vor zehn Jahren kam Berger, der in der Nähe von Jena geboren ist, nach seinem Tanzstudium an der Essener Folkwang-Uni nach Bochum und hat maßgeblich zum sportlichen Erfolg des T.T.C. Rot-Weiss-Silber Bochum beigetragen. In Zukunft wird er den Verein ausschließlich als Trainer unterstützen, denn im Oktober will er seine aktive Laufbahn beenden – mit der Disco-Dance-WM, die der T.T.C. in der Mülheimer Westenergie Halle selbst ausrichtet.

Mit seiner D. Q. Dance Squad ist Berger seit 2014 ununterbrochen Disco-Dance-Weltmeister in der Kategorie Hauptgruppe, wo bis zu 24 Tänzerinnen und Tänzer eine Gruppe bilden. Vom 24. bis zum 27. Oktober wollen sie bei der WM ihren Titel verteidigen und Berger damit einen runden Abschied bescheren. „Das wird meine Abschiedstournee. Ich will alles nochmal bewusst wahrnehmen, die Atmosphäre nochmal einatmen, aber ich will mich nicht zu sehr darauf fokussieren, dass es mein letztes Turnier ist, sonst ist man zu verkopft“, erzählt Berger und verrät sein Erfolgsgeheimnis: „Ausdauer, Disziplin und Ehrgeiz sind wichtig, aber man muss auch die Balance zum Spaß halten.“ Ein Konkurrent um den Titel kommt aus den eigenen Reihen, insgesamt schickt der T.T.C. 19 Gruppen und rund 70 Solos sowie Duos bei der WM ins Rennen.

Isabell Thal hat ihren größten Wettkampf in diesem Jahr bereits hinter sich: die Paralympischen Spiele. Die Sportlerin des Jahres 2023 hat seit frühester Kindheit eine geringe Sehkraft von nur fünf Prozent. Von ihrer Sportleidenschaft hat sie das nie abgehalten. Im Winter fährt sie Para Ski, schaffte es 2022 zur WM nach Lillehammer. Auch im Para Judo hat sie bei den Budoka Höntrop Erfolge gefeiert. Im vergangenen Jahr sattelte sie zum Leistungssport über, wurde Deutsche Vizemeisterin und durfte ebenfalls zur WM. Das hat ihr die Nominierung für Paris eingebracht, wo die 25-Jährige im Para Judo nur knapp an einer Medaille vorbeischrammte und Fünfte wurde. Bei den Paralympics dabei waren übrigens auch die Bochumer Kathrin Müller-Rottgardt, die über 100 Meter zu Bronze sprintete, und Valentin Baus, der im Rollstuhl-Tischtennis Silber im Doppel holte.

Zur Mannschaft des Jahres 2023 wurden die Wasserball-Männer des SV Blau-Weiß Bochum gekürt, die nach 16 langen Jahren zurück in der Bundesliga waren. Nach dem Aufstieg folgte allerdings umgehend wieder der Abstieg. Um die Situation nochmals umzukehren, wurde ein Umbruch gewagt. Die Mannschaft wurde extrem verjüngt, die erfolgreiche Jugend aus eigenen Reihen wird früher herangeführt. Außerdem wurde ein Trainerwechsel zu Nikolaos Raptakis vorgenommen. Der Blick geht wieder optimistisch nach vorne, wie Wasserballabteilungsleiter Frank Lerner sagt: „Wir haben einen sehr starken Kader und sind zuversichtlich für die Zukunft. Das Ziel ist ganz klar wieder der Aufstieg.“ 
 

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