News

Ein anderer Blick

Immersive VR-Erfahrung zum kulturellen Erbe in der Stadtbücherei Bochum 

Die Bochumer Stadtbücherei lädt ab Mitte Oktober bis Ende November zu einer ganz besonderen Entdeckungsreise ein: In einer faszinierenden Ausstellung über Virtuelle Realität (VR) tauchen die Leser in die Welt der Literatur ein und erleben Geschichten hautnah mit interaktiven Elementen und Visualisierungen. Lisa Roy, bekannt durch ihren Roman „Keine gute Geschichte“, wird die Eröffnung der Ausstellung am 17. Oktober um 18:30 Uhr mit einer Lesung bereichern.

In Kooperation mit der Arbeitsgemeinschaft Literarischer Gesellschaften und Gedenkstätten (ALG) und gefördert durch die Bundesregierung, beleuchtet die Ausstellung „Vererbt, vergöttert, vergessen?“ auf innovative Weise die Bedeutung von Literatur als kulturelles Erbe. Was bedeutet kulturelles Erbe und wer definiert es? Die Ausstellung sucht nach Antworten und eröffnet neue Perspektiven auf dem literarischen Erbe. Sie zeigt seine Vielfalt, beleuchtet bisher vernachlässigte Aspekte und schafft so einen Bezug zur Gegenwart.

Die VR-Brillen öffnen das Tor zu einer faszinierenden Entdeckungsreise. Ausgestattet mit einem Controller in der Hand erkunden die Besucher eine virtuelle Ausstellung. Virtuelle Schwäne führen sie zu fünf thematischen Inseln zum Erkunden und Entdecken. Die interaktiven Elemente in den bunten Landschaften laden zu einer aktiven Auseinandersetzung mit der Ausstellung ein. 

Beate Bischoff, die Lese- und Literaturpädagogin in der Stadtbücherei Bochum mit Schwerpunkt Medienbildung und Digitales, ist für die Durchführung der Ausstellung verantwortlich. Sie erzählt von den fünf Basisthemen der Ausstellung: „Es geht um die Rolle der SPRACHE in der Literatur und als Vermittler von kulturellem Erbe und kultureller Identität. Auch kulturelles Erbe und Geschlecht werden thematisiert. Dabei dreht sich vieles um die Fragen nach Erinnerung oder Vergessen, und in welchem Zusammenhang GESCHLECHT und kulturelles Erbe stehen“, so Bischoff.

Ein weiteres Thema ist kulturelles Erbe und NATION, das sich mit nationalen Helden, Nationaldichtern, Nationaldenkmälern und bedeutenden historischen Ereignissen auseinandersetzt. Anschließend wird der Aspekt SCHWIERIGES ERBE oder DARK HERITAGE behandelt: Dabei geht es um das Thema, ob sich die Literatur nur mit den positiven Aspekten des kulturellen Erbes auseinandersetzt oder auch mit den belastenden.

Die letzte Fragstellung beleuchtet das unterschiedliche kulturelle Erbe in OST UND WEST, in der DDR und der BRD. Gleichzeitig werden auch die Gemeinsamkeiten beleuchtet. Werke wie die Kinder- und Hausmärchen der Brüder Grimm, das Nibelungenlied, Goethes literarischer Nachlass oder die Übersetzungen von Elmar Tophoven zählen zu diesen Literaturen. Bischoff betont: „Es eröffnet sich ein ganz neuer Zugang zu diesen klassischen Werken, der über das hinausgeht, was man aus der Schule kennt.“

Diese Ausstellung richtet sich vor allem an Jugendliche und Erwachsene. In diesem Rahmen können nach individueller Absprache fünf VR-Brillen benutzt werden. Die Ausstellung kann ohne Anmeldung an Einzelterminen besucht werden. Bischoff erklärt: „Im Erdgeschoss wird ein Büchertisch vorbereitet, auf dem thematisch passende Medien aus dem Bestand ausgestellt werden.“ 

Weitere Informationen unter www.literaturerbe.de

 

  • Ersteller:

    Dateiname: