Eine Gruppe Kulturschaffender hat sich zum „Bochumer Stadtensemble“ zusammengefunden und will die Kunst von der Bühne in die Mitte der Gesellschaft tragen, um den direkten Austausch mit dem Publikum zu fördern. Die erste Station für dieses Vorhaben wird das Tapetenwechsel-Ladenlokal in der Innenstadt an der Witteler Passage, das ab sofort bis mindestens Ende April ein Ort für Schauspiel, Musik, Lesungen, Performances und den Austausch mit dem Publikum wird. Möglich gemacht wird das Pop-up-Ladenlokal durch die Aktion „Tapetenwechsel- Kulturraum für Kreative“, einem Projekt der Bochum Strategie 2030, das von Bochum Marketing im Auftrag der Stadt Bochum durchgeführt wird.
Insgesamt 13 Mitglieder umfasst das „Bochumer Stadtensemble“ zurzeit: Matthias Hecht, Clara Eigeldinger, Remo Philipp, Stefanie Linnenberg, Oliver Möller, Maximilian Strestik, Kerstin Sommer, Nicolas Martin, Lea Kallmeier, Dennis Philipp, Helge Salnikau, Tobias Amoriello und Roland Riebeling. Sie alle sind in dieser Stadt künstlerisch verwurzelt und sind oder waren an vielen Orten der Theater- und Kulturszene Bochums aktiv. Vielfältig aufgestellt aus den Bereichen Schauspiel, Tanz, Gesang, Musik, Regie, Ausstattung, Bühnenbild, Technik, Kostüm und Theaterpädagogik. Gemeinsam kommen sie auf hunderte von gespielten Vorstellungen, inszenierten Stücken, genähten Kostümen, gestalteten Requisiten, eingestellten und ausgerichteten Scheinwerfern, gesungenen Liedern und fort- sowie weitergebildeten Menschen von jung bis alt.
Kultureller Begegnungsraum
Durch die immer wiederkehrende Zusammenarbeit in den unterschiedlichsten Projekten und Inszenierungen entstand im Laufe der Zeit die Idee, ein unabhängiges Ensemble zu gründen, dass seine eigenen, vielseitigen Arbeitsansätze und künstlerischen Ideen verfolgt. Anfang des Jahres war es so weit, das „Bochumer Stadtensemble“ entstand. Im Fokus steht nun, die Kunst nach außen zu tragen und den Kontakt zum Publikum zu suchen. Dafür ist das Tapetenwechsel-Ladenlokal mitten in der City, am Puls der Stadt, der perfekte Ort. Geplant sind in dem kulturellen Begegnungsraum zurzeit Lesungen, innerräumliche Straßenmusik, Performances am Schaufenster und ein Comedy-Format, dass das Publikum miteinbezieht. „Wir können das hier sehr unterschiedlich nutzen und bespielen“, findet Regisseur Remo Philipp.
Kreative Formate geplant
Vieles soll sich noch entwickeln, im Austausch mit dem Publikum, aber auch mit den Geschäftsleuten in der Stadt. Denn Netzwerken ist ein weiteres Ziel des „Bochumer Stadtensembles“, das auf lange Sicht gerne Teile des Stadtraums bespielen würde. „Da gibt es einige reizvolle Vorhaben. Zum Beispiel ein Monolog im Friseursalon, während nebenan der Haarschnitt gemacht wird“, nennt Regisseur Matthias Hecht ein ungewöhnliches Beispiel. Alles ist denkbar, ob Beziehungsdrama im Café, Lesungen in Kneipen, Performances im Billard-Salon oder Interventionen im öffentlichen Raum. „Wir wollen die Dramaturgie der Stadt nutzen“, sagt Schauspieler Helge Salnikau.
Kontakt
Das Ladenlokal an der Witteler Passage ist ab sofort bis mindestens Ende April geöffnet und besuchbar. Die Öffnungszeiten müssen sich noch einspielen, das hängt auch an der Verfügbarkeit der Kunstschaffenden. „Wir werden so viel wie möglich tagsüber geöffnet haben. Einfach mal vorbeischauen, reinkommen und ansprechen“, rät Hecht. Wer vorher Kontakt aufnehmen will, um einen konkreten Termin zu vereinbaren, kann eine E-Mail an bochumer_stadtensemble@proton.me schreiben. Ideen sind ebenso jederzeit willkommen. Auch Musiker, die bei der innerräumlichen Straßenmusik – also bei geöffneter Tür im Eingangsbereich – spielen wollen, können sich auf diesen beiden Wegen melden. Auf Instagram ist die Gruppe ebenfalls zu finden, unter: Bochumer_Stadtensemble.
Kernaktivität der Bochum Strategie 2030
Der „Kulturraum für Kreative“ ist eine von 50 Kernaktivitäten der Bochum Strategie 2030, durch die Bochum noch lebens- und liebenswerter werden soll. Bochum Marketing organisiert und vermarktet das Leerstandsmanagement im Zuge des „Tapetenwechsels“, schafft Möglichkeitsräume, spürt geeignete Objekte auf, vermittelt Kontakte, öffnet Türen, berät die Eigentümer und begleitet die Kulturräume. Lange Zeit war die KulturUhle ein fester Ort, an dem sich Kreative regelmäßig und flexibel ausleben konnten. Nach dem Abriss füllt das neue Tapetenwechsel-Ladenlokal diese Lücke. Geeignet sind Projekte und Initiativen, die relevant für die Innenstadt sind. Alle Informationen zum „Kulturraum für Kreative“ unter www.tapetenwechsel-bochum.de und www.bochum.de/bochum-strategie. Weitere Projektbeteiligte sind das Kulturbüro der Stadt Bochum, Verantwortliche kultureller Institutionen, die Bochum Wirtschaftsentwicklung, das Amt für Stadtplanung und Wohnen, Start-ups, die freie Szene, das Netzwerk UniverCity Bochum sowie Immobilienbesitzer.