Die Ruhr-Universität Bochum (RUB) gehört zu den zehn größten Universitäten Deutschlands. In Querenburg gelegen, besuchen den Campus aktuell rund 38.000 Studierende. Wir haben das 60. Jubiläum der RUB in diesem Jahr zum Anlass genommen, eine Entdeckungstour über den Campus zu machen und zu schauen, was er (auch für Nicht-Studierende) zu bieten hat.
Los geht es beim UNIBAD DER WASSERWELTEN BOCHUM. Es ist einerseits Trainingsort der Studierenden der Sportwissenschaft, öffnet seine Türen aber regelmäßig für alle, die gerne ein paar Bahnen ziehen. Egal, ob Wettkampfvorbereitung im 50-Meter-Becken mit Springturm oder entspanntes Ausklingen des Arbeitstages im Nichtschwimmerbecken, hier kann jeder vorbeischauen.
Für eine Stärkung nach dem Schwimmen und alles, was der Alltag noch bedarf, sorgt das UNICENTER wenige Meter weiter. Über 30 Shops und Dienstleister sind hier vertreten – darunter Supermärkte, Apotheke, Rossmann und der Schuh- und Schlüsseldienst Chevalier. Bei einer Pause zwischen der Pizzeria Falcone und dem Druckhaus genießen wir einen Kaffee. Gedruckt wird dort alles von Abschlussarbeiten bis hin zu Postern für den Eigenbedarf.
Von dem Einkaufszentrum geht es über die Brücke in Richtung Uni – aber Moment mal, wie kommt man denn überhaupt am besten zum Unicampus? Mit der CAMPUSLINIE U35 natürlich! In kurzen Abständen geht es Richtung Hustadt oder über den Hauptbahnhof nach Herne. Sie verbindet fast alle Bochumer Hochschulen und beförderte im Mai die Flamme des Fackellaufs anlässlich der FISU World University Games im Sommer.
Rechts auf dem Weg zur Unibibliothek liegt das MUSISCHE ZENTRUM. In den Fluren gibt es jedes Semester neue Ausstellungen von Studis zu sehen – teils sogar mit Workshops für alle. Der Bereich Bildende Kunst lädt außerdem zu öffentlichen Vorträgen und Diskussionen ins Atelier ein. Noch nicht genug Kultur? Dann ab ins KULTURCAFÉ um die Ecke: Hier gibt es faire Preise, gutes Essen und regelmäßig Konzerte, Partys, Kleinkunst und mehr.
Auch das AKAFÖ feiert 2025 sein 60-jähriges Bestehen. Es versorgt Studierende an mehreren Hochschulen gastronomisch – allein an der RUB mit zwölf Einrichtungen. Dazu kommt die Verwaltung von Wohnheimen, BAföG-Abwicklung und Beratung. Im BOSKOP-Programm bietet das AKAFÖ außerdem Kultur satt: von Konzerten und Partys bis zu Workshops und Kreativkursen.
Weiter geht unser Spaziergang in Richtung der UNIVERSITÄTSBIBLIOTHEK (UB), die zu den größten Bibliotheken Nordrhein-Westfalens zählt. Besonders interessant ist, dass die Bibliothek älter ist als die RUB selbst: Sie feierte ihr 60-jähriges Jubiläum bereits im Jahr 2022. Seit fast zehn Jahren ist Dr. Vivian Strotmann als eine von über 100 engagierten Mitarbeitenden mit dabei und erzählt uns begeistert, dass jeder, der sich hier aufhält, sehr gerne hier ist. „Wir ermöglichen es, dass Menschen an der Uni ihre Potenziale entfalten können“, sagt sie. Wen wundert das bei einer so vielseitigen Auswahl: Im Medienbestand der UB befinden sich sage und schreibe 1 755 462 gedruckte Bücher. Diese stehen nicht nur Universitätsangehörigen zur Verfügung – ein Großteil dessen ist auch von der allgemeinen Öffentlichkeit nutzbar.
Direkt hinter der UB liegen die KUNSTSAMMLUNGEN DER RUB – mit der größten Antikensammlung im Ruhrgebiet, moderner und zeitgenössischer Kunst sowie einer Münzsammlung. Schon beim Eintritt zeigt sich die besondere Mischung der Epochen. Dr. Alexia Pooth, wissenschaftliche Leitung der Kunstsammlungen, erklärt uns: „Die Ruhr-Universität Bochum war eine der ersten Universitäten in der Bundesrepublik, die damals moderne und zeitgenössische Kunst in die Lehre mit aufgenommen hat.“ Der Eintritt ist frei.
Wir verlassen die Kunstsammlungen in Richtung des Forums, dem großen Platz zwischen Bibliothek und dem Audimax. Zu unserer Linken befinden sich mehr als nur Hörsäle: Seit 1966 zeigt der STUDIENKREIS FILM IM HZO, dem Hörsaalzentrum Ost, für einen schmalen Taler dienstags und donnerstags ab 19:30 Uhr ausgewählte Filme – von Klassikern bis zu aktuellen Titeln wie „Anora“. Das Programm wechselt jedes Semester und entsteht oft in Kooperation mit anderen Uni-Einrichtungen.
Unsere Entdeckungstour über den Campus führt uns als nächstes zum AUDIMAX. Das imposante Gebäude ist mit seiner markanten Architektur längst zum Wahrzeichen der RUB geworden. Im Foyer finden unter anderem Empfänge und Messen statt. Der große Saal bietet Platz für 1750 Personen und ist im normalen Betrieb regelmäßig der Austragungsort wichtiger Feierlichkeiten der Universität, wie die Begrüßung der Erstsemester oder Abschlussfeiern. Der große Saal ist seit 1998 die Heimat einer Klais-Orgel, die das Audimax zum eindrucksvollen Ort für Konzerte macht und die größte ihrer Art in ganz NRW ist.
Das AKAFÖ betreibt neben der Mensa und Snackbar A_KAFFEE, die wir hinter dem Audimax entdecken, außerdem die Restaurants ROTE BETE (vegan), Q-WEST (Pizza, Pasta, Cocktails) und B IM BECKMANNSHOF (regionale Küche). Koch Lukas Schmülling ist seit 2019 dabei: „Ich bin eigentlich immer da, wo gerade viel zu tun ist.“ Nur sein Arbeitsbeginn um 6:30 Uhr ist Routine, alles andere ist Abwechslung pur. Das ist auch beim Speiseangebot zu merken. Gemeinsam versorgt das Team täglich rund 10 000 Menschen – und vom Mensa-Dach gibt es beste Aussicht aufs Lottental.
Auf dem Weg zurück über den Campus sieht man die GEBÄUDE DER N-REIHE, in der die Naturwissenschaftsfakultäten untergebracht sind. Sie zeigen noch das alte Gesicht der N-Gebäude, wie sie einst erbaut wurden. Nach und nach werden auf dem gesamten Campus die Gebäude modernisiert, die nächsten 60 Jahre können somit kommen!
Zum Abschluss geht es in den BOTANISCHEN GARTEN der RUB: 13 Hektar, über 10 000 Pflanzenarten und vier Schauhäuser mit tropischen, wüstenhaften und südlichen Gewächsen wie Kakao und Vanille. Im Freiland warten Arzneigarten, Küstendüne & Co.
Highlight ist der CHINESISCHE GARTEN „Qian Yuan“, ein Geschenk aus Shanghai und Ort der Ruhe im südchinesischen Stil. Hier kann man super entspannen und die vielfältigen Eindrücke des Campus sacken lassen.