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Die Erde im Visier

Dauerausstellung der Bochumer Sternwarte zeigt die Entwicklung der Raumfahrt- und Umweltforschung

Im bundesweit stattfindenden „Wissenschaftsjahr 2023 – Unser Universum” laden Bochumer Bildungsträger zu spannenden Veranstaltungen rund um die Forschung zum Motto „Bochum zwischen Himmel und Erde“ ein. Auch die Sternwarte ist dabei und ermöglicht einen einzigartigen Einblick in die Geschichte der Raumfahrt.

Seit 1957 in Sundern in Betrieb, ist die Sternwarte Bochum heute Bildungszentrum für Weltraum- und Umweltforschung sowie Bodenstation für Raumsonden. Das Wahrzeichen der Sternwarte Bochum ist auch über die Stadtgrenzen gut bekannt. Besonders Menschen, die gerne im Bochumer Süden oder in Hattingen wandern, kennen es: das Radom (eine Zusammensetzung der Wörter „Radar“ und „Dom“), die 40 Meter hohe Tragluftkuppel der Sternwarte, die besonders an sonnigen Tagen über den Wipfeln Bochum-Sunderns strahlt. Hier findet sich, neben der riesigen Parabolantenne, die bis heute Funksignale für NASA und Co. empfängt, auch die Dauerausstellung „Die Erde im Visier“.

Schon beim Betreten des Radoms ist zu erkennen, warum Bochum auch „Weltraumstadt“ genannt wird. Das Thema des „Wissenschaftsjahres 2023 – Unser Universum” passt perfekt hierher. Mit viel Liebe zum Detail stellt die Ausstellung in der Tragluftkuppel wichtige Meilensteine der Raumfahrt und der Erforschung der Erde aus dem All dar. Gleichzeitig wird so auch die Geschichte der Forschung an der Sternwarte Bochum nachgezeichnet: Bochum empfing als einzige nicht-staatliche Station außerhalb der Sowjetunion die Signale des ersten Sputnik-Satelliten. Die Sternwarte begleitete in den 60er-Jahren per Funk die Apollo-Missionen der NASA. Und auch Daten der neuen US-amerikanischen Mondmission Artemis werden von der 20 Meter hohen Antenne empfangen. „Wir versuchen diese Faszination und das, was man mit diesem Gerät hier erlebt, in die Gesellschaft zu transportieren“, erklärt Thilo Elsner, Leiter der Sternwarte.

Und das gelingt ohne Zweifel: Das Modell eines Mondfahrzeugs, ein Klassenzimmer anno 1957, der „Sputnikkeller“ des Raumfahrtpioniers und Begründers der Sternwarte Heinz Kaminski, Kurzfilme und verschiedenste Exponate machen sowohl die Entwicklung der Raumfahrt als auch Umweltforschung für Groß und Klein aus nächster Nähe erlebbar. Highlight vieler Kinder sind die Ausstellungsstücke zur Mondlandung, wie Thilo Elsner berichtet. Darüber hinaus wird auch gezeigt, welche Erkenntnisse sich mithilfe der Raumfahrt über die Erde gewinnen lassen. Ein wichtiges Anliegen ist es, den Klimawandel zu verstehen und seine Auswirkungen auf unseren Heimatplaneten zu veranschaulichen. Hier sieht Elsner einen zentralen Auftrag der Wissenschaft – die „Berichterstattungspflicht“ an die Gesellschaft: „Wir wollen gerne die Gesellschaft hier nicht raushalten, sondern sie auch einbinden. Das ist uns ganz wichtig.“

Die Ausstellung ist nur eins der vielen Angebote der Sternwarte. Der Fokus liegt hier besonders auf Bildungsangeboten für Familien, Kinder und Erwachsene mit dem Schwerpunkt naturwissenschaftlicher und politischer Bildung wie beispielsweise Workshops oder Schülerlabore. Mit der Puppenbühne „Karfunkelstein“ ist regelmäßig auch für die ganz Kleinen etwas dabei.

Alle Informationen zur Ausstellung „Die Erde im Blick“ sowie zu den Bildungsangeboten der Sternwarte Bochum findet ihr unter www.sternwarte-bochum.de. Das gesamte Programm des Wissenschaftsjahrs in Bochum seht ihr unter www.bochum-tourismus.de/wissenschaftsjahr.

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