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Schätze aus 175 VfL-Jahren

Exponate aus der Historie des erfolgreichsten Vereins der Stadt im Stadtarchiv

„Wenn alle Stricke reißen, du bist immer für uns da, auf dich kann man sich verlassen, seit über 100 Jahr“

Diese Zeilen stammen aus „Mein VfL“, Vereinslied des VfL Bochum. Genau genommen sind es mittlerweile schon 175 Jahre, wenn man die Gründung des Ursprungsvereins TV 1848 Bochum zugrunde legt. Genau dieses besondere Jubiläum hat der heutige Verein für Leibesübungen zum Anlass genommen, um in enger Zusammenarbeit mit dem Stadtarchiv eine Ausstellung zur bewegenden Historie zu präsentieren. Dabei sind 175 Jahre ernst zu nehmen, denn erstmals wird die offizielle Gründerfahne von 1848 der Öffentlichkeit gezeigt.

Die Treppen hinauf ins zweite Obergeschoss des Stadtarchivs lassen die Spannung der VfL-Fans schon ein wenig steigen. Was bekommen man wohl alles zu sehen, wenn eindreiviertel Jahrhunderte Vereinsgeschichte auf einer Etage zusammengefasst sind? Die Exponate, die aus dem Klubeigentum, Leihgaben von Fans und dem Besitz des gastgebenden Stadtarchivs zusammengetragen wurden, sind genauso vielfältig und unerwartbar wie die sportlichen Aufs und Abs der Fußballer in der langen Zeit der Teilnahme am offiziellen Spielbetrieb.

Das offizielle Sondertrikot steht unter dem Motto „Mitten im Herzen“. Dort werden auch die Bochumer Anhänger mit der Ausstellung getroffen. Hier Torwarthandschuhe von Rein van Duijnhoven, dort Schuhe von Dariusz Wosz, ein Stückchen weiter eine Hose von Hans Walitza und die alten Spielerpässe von Thorsten Legat, Uwe Wegmann oder Thomas Kempe. Was für Legenden! Auf drei großen Wänden wird eine beeindruckende Trikotsammlung präsentiert – von „Polsterwelt-Jerseys“ aus den 1980er-Jahren über das kultige Regenbogentrikot von 1997 bis hin zum 700-Jahre-Bochum-Sondertrikot von 2021.

Während Spieler sowie Trikots – diese sogar jeweils von Saison zu Saison – kommen und gehen, bleiben echte Fans dem Verein treu. Kein Wunder, dass auch den Anhängern ein Bereich der Ausstellung gewidmet ist. So kann man nicht nur klassische Kutten, die vor allem in den 1980er-Jahren zu den modischen Highlights in den deutschen Fußballstadien gehörten, bewundern, sondern auch ein großes Banner des Berliner VfL-Fanclubs „Bochumer Botschaft“.

Ein paar Schritte weiter hat das „Schmuckkästchen“ seinen hochverdienten Platz. Zum Beispiel in Form des originalen Models von 1974. Auf dem kleinen Kärtchen, das nicht nur an diesem Ausstellungsstück weitere Informationen bereithält, steht geschrieben: „Vor dem Neubau des Ruhrstadions wurde die Werbetrommel gerührt: OB Heinz Eikelbeck reiste mit dem Modell des von Architekt Karl Oettinghaus und VfL-Bochum-1848-Präsident Wüst entworfenen Stadions nach Bonn und Düsseldorf, um Mittel für den Bau zu akquirieren.“ Noch heute ist das größte Stadion der Stadt deutschlandweit eins der beliebtesten. Zum Bau des Ruhrstadions kann man sich übrigens einen der verschiedenen Filme zur 175-jährigen Klubhistorie in der Ausstellung ansehen.

Teilweise fühlen sich die Besucher der zweiten Etage des Stadtarchivs sogar, als wären sie an der Heimspielstätte des eigenen Herzensvereins. Die Säulen der Legendenelf finden sich in der Ausstellung genauso wieder wie ein Block-O-Hinweisschild aus der Ostkurve. Darüber hinaus kann das Ergebnis von vielen Stunden Lego-Bauarbeit bis zur Fertigstellung des Ruhrstadion-Nachbaus bestaunt werden.

Ähnliche Sammlungen anderer Profifuß- ballklubs, darunter sogar echte Museen, zeigen stolz die gesammelten Trophäen der größten Erfolge. Beim VfL heißen diese nicht Meisterschale, DFB-Pokal oder gar Champions-League-Trophäe, sondern Medaille oder Glaspokal als Vizepokalsieger, Meisterwimpel der 2. Bundesliga oder Eintrittskarten, die an die vier Europapokalspiele der Vereinsgeschichte erinnern. Mit anderen Worten, frei nach einem bekannten Fangesang: „Keine Titel und Trophä‘n, trotzdem wird es weitergeh‘n, so wie es schon immer war, VfL Bochum …“

 

Die VfL-Ausstellung „175 Jahre VfL-Trikots, Tore, Fußballwunder“ ist in den nächsten Monaten an der Wittener Straße 47 im Stadtarchiv in der Bochumer Innenstadt zu folgenden Zeiten zu besuchen:
Dienstag bis Freitag 10 bis 18 Uhr
Samstag, Sonntag und an Feiertagen 11 bis 17 Uhr

 

Dieser Artikel ist in der BOMA-Ausgabe Oktober 2023 erschienen.

 

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