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Erste Großprojekte des Bochum-Fonds werden umgesetzt

Ein leihbares Elektrolastenrad und ein Garten für alle Generationen haben den Zuschlag erhalten.

Seit einigen Wochen werden die ersten von rund 50 bei Bochum Marketing eingereichten Ideen durch den Bochum-Fonds umgesetzt, nun erhalten auch die ersten beiden Großprojekte durch die Stadt eine Förderung: ein kostenlos ausleihbares Elektrolastenrad für Riemke und ein naturnaher Schrebergarten für alle Generationen in Weitmar. Die Projekte zeigen: In Bochum wird das WiR-Gefühl gelebt.

Mit dem Bochum-Fonds wollen die Stadt und Bochum Marketing Ideen auf den Weg bringen, die für eine Aufwertung der Stadtteile sorgen und das Zusammenleben stärken. Projekte bis 7.500 Euro erhalten in der Regel innerhalb von vier Wochen eine Rückmeldung zur möglichen Realisierung. Alles, was finanziell darüber hinausgeht, wird zunächst von einem politisch besetzten Gremium geprüft, das nun erstmals getagt hat. Zwei Projekte haben dabei den Zuschlag erhalten.

Ein Lastenrad für Riemke
Die erste Idee, die als Großprojekt eine Förderung erhält, stammt von Hobbygärtner Marek Nierychlo: ein Elektrolastenfahrrad für Riemke. „Ich wollte für alle im Stadtteil für kleine Dienste wie zum Einkaufen oder beim Umzug eine Alternative zum Auto bieten. Vielleicht trägt es dazu bei, dass der eine oder andere auf andere Verkehrsmittel als das Auto umsteigt“, sagt der 47-jährige Lehrer. Das Leihangebot soll kostenlos für jedermann zur Verfügung stehen. Geplant ist ein Standort in der Nähe des neuen „Urban Green“ in Riemke, auf dem ehemaligen Fußballplatz „Am Hausacker“. Gefördert wird das Projekt mit 15.000 Euro.

Unterstützung bekommt Nierychlo von dem Kleingartenverein Bochum-Riemke, bei dem er Mitglied ist. Außerdem sollen synergetische Effekte mit den Falken Bochum genutzt werden, die sich auch beim „Urban Green“ engagieren. Zunächst stehen aber die Erstellung einer Website  und die Anschaffung  des Rads inklusive Elektrogroßraumanhänger auf dem Plan. Damit können dann sowohl der Großeinkauf erledigt als auch die Kinder aus der Kita abgeholt werden. Auch schwerere Dinge können mit dem Rad transportiert werden: ob Stühle, Couch oder Waschmaschinen, alles bis 180 kg. Der Anhänger bietet Unterstützung beim Fahren bis zu 25 km/h, beim Ziehen bis zu 6 km/h.

Inklusives Lernen mitten in der Natur
Das zweite Großprojekt, das durch den Bochum-Fonds gefördert wird, wurde in der Integrativen Kita an der Wasserstraße 435 geboren. Oft kamen die Kids beim Waldspaziergang an Kleingartenanlagen vorbei. „Da ist uns die Idee gekommen, mit Hilfe des Bochum-Fonds selbst einen Schrebergarten zu gestalten, um auch im Winter und bei schlechtem Wetter in der Natur sein zu können“, erzählt Christian Brocks von der integrativen Kita im evangelischen Kirchenkreis Bochum, ehemals Verein zur Förderung spastisch Gelähmter und anderer Körperbehinderter. Der Kleingartenverein Bochum Wohlfahrt an der Wiesenstraße stellte daraufhin eine länger ungenutzte Parzelle zur Verfügung. Das Projekt erhält nun eine Förderung von 25.000 Euro für die Instandsetzung und Gestaltung der Schrebergartenparzelle. Außerdem werden Gartengeräte angeschafft. Pläne gibt es u.a. schon für ein Hochbeet, das Rollstuhlfahrern die Bearbeitung der Pflanzen ermöglicht.

Bei der Gestaltung der rund 360 qm großen Parzelle helfen die Kids ebenso mit wie später bei der Pflege der Beete und Pflanzen. Immer wieder soll es kleine Aktionen und offene Angebote, wie das Herstellen von Insektenhotels, geben. Dabei soll Kindern mit und ohne Behinderung die Möglichkeit gegeben werden, ihre individuellen Fähigkeiten in der Natur zu entwickeln und zu entfalten. Am 7. März wird der Schlüssel übergeben, dann kann es losgehen. Wenn alles fertig ist, sollen gemeinsam mit dem Kleingartenverein, der auch bei der Bewirtschaftung des Gartens unterstützt, gemeinwohlorientierte Aktionen und Feste auf die Beine gestellt werden, sodass der Garten für alle Generationen im Stadtteil einen Mehrwert bietet.

Bewerbung weiterhin möglich
Der Bochum-Fonds ist eine der Kernaktivitäten der Bochum Strategie, die die Stadtentwicklung bis 2030 fördern will, und wird von Bochum Marketing im Auftrag der Stadt Bochum durchgeführt. Alle, die volljährig sind, können ihre Ideen für ihre Stadtteile einbringen, ob Privatperson, Initiative, gemeinnützige Organisation oder Verein. Die Bürgerprojekte werden mit einer Summe von bis zu 25.000 Euro gefördert. Voraussetzung dafür ist eine Eigenbeteiligung in Höhe von 20 Prozent der Gesamtkosten, die auch in Form von Sach- und Arbeitsleistungen erbracht werden kann.

Für den Bochum-Fonds stellt die Stadt Bochum im Jahr 2021 insgesamt 372.000 Euro zur Verfügung. Ideen können weiterhin bei der Bochum Marketing GmbH eingereicht werden, die auch bei der Umsetzung hilft. Kleinere Projekte können bei der Erfüllung aller Voraussetzungen schnell realisiert werden, für Pläne ab 7.501 Euro ist das Gremium zuständig, das sich aus Mitgliedern der Bezirksvertretungen sowie des Ausschusses für Strukturentwicklung, Digitalisierung und Europa zusammensetzt. Dieses tagt das nächste Mal kurz vor den Sommerferien.

Kontakt
Julia Wittmann 
fonds(at)bochum-marketing.de 
T 0234 9049652
www.bochum-fonds.de

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