Stadtteilwettbewerb Projektbeispiele

Dein Stadtteil. Deine Idee.

Hier sind einige Projekte aus verschiedenen Themenfeldern beispielhaft beschrieben, die bereits erfolgreich realisiert wurden. Die eingereichten Projekte kommen aus unterschiedlichen Bereichen und können auch mehrere Felder umfassen.

Die Themenfelder des Wettbewerbs sind: Stadtteilentwicklung, Kulturelle Aktivitäten, Veranstaltungen sowie Werbe- und Marketingaktionen. In jedem Jahr wird von Bochum Marketing ein Budget für den Stadtteilwettbewerb zur Verfügung gestellt, das auf die prämierten Projekte verteilt wird. Ziel des Wettbewerbs ist es, die Stadtteilzentren zu stärken und die Stadtteile lebenswerter zu gestalten.

Stadtteilentwicklung Projektbeispiele

Unter Stadtteilentwicklung fallen alle Projekte, die einen Beitrag zur optischen sowie funktionalen Aufwertung des Stadtteiles leisten, wie z. B.: die Verbesserung der Aufenthalts- und Lebensqualität, gemeinsame Pflanzaktionen sowie Maßnahmen zur Platzgestaltung. Beim Handlungsfeld Kooperationen steht die Verbindung und Vernetzung von Akteuren sowie die Stärkung des bürgerschaftlichen Engagements im Vordergrund.

Mithilfe des Stadtteilwettbewerbes konnten wir in Langendreer schon eine Vielzahl an Projekten umsetzen! Und das Schöne ist: Die Bewerbung erfolgt auf einem einfachem und unbürokratischen Weg.

Karsten Höser (Stadtteilmanager und Vorstandsmitglied bei Langendreer hat´s e. V. und der Werbegemeinschaft Alter Bahnhof)

Projekte aus dem Themenfeld Stadtteilentwicklung

Stadtteiltentwicklung/Kooperation

In Weitmar-Mark wurden gemeinsam mit den Ruhrimkern Bienenstöcke sowie ein Hochbeet auf einer Wiese neben dem Heinrich-König-Seniorenzentrum aufgestellt. Die Bepflanzung mit einem blütenreichen Insektenbuffet und die Pflege übernimmt das Seniorenzentrum mit seinen Bewohnern.

Ein großes Ziel der Werbegemeinschaft Linden ist es, die Aufenthaltsqualität auf der Hattinger Straße zu verbessern. Dafür gestalteten sie gemeinsam mit dem Künstler Bernd Röttgers und einem Graffiti-Künstler 20 Strom- und Verteilerkästen im Stadtteil mit Motiven aus Linden.

Im April 2018 wurde in Gerthe ein offizieller gemeinnütziger Verein mit dem Namen „Gerther Treff - Gemeinsam schöner leben“ gegründet. Der Verein möchte mit seiner Arbeit u. a. die Attraktivität Gerthes steigern, neue Anziehungs- und Treffpunkte entwickeln und die Vernetzung von Institutionen im Stadtteil voranbringen. Dieser trifft sich an jedem vierten Dienstag im Monat um 18.30 Uhr im Seniorenbüro an der Gerther Straße 20. „Jeder kann/soll im Verein mitmachen“, meint Marion Kensy, die gemeinsam mit Kerstin Post und Dörte Richter den Vereinsvorstand bildet.

Kulturelle Aktivitäten Projektbeispiele

Dieses Handlungsfeld umfasst alle Aktivitäten und Projekte aus dem kulturellen Bereich. Beispiele für das Themenfeld sind die Belebung historischer Orte, Publikationen zur Stadtteilgeschichte sowie interkulturelle Projekte.

Das Projekt ´Poesie trifft Alltag´ hat eine neue Farbe in den Kunstkiez Bärendorf gebracht, weil Bewohner, Grundschüler, Geschäftsleute und private Gastgeber durch das Projekt über vier Wochen mit Poesie in Berührung gekommen sind.

Projekte aus dem Themenfeld Kulturelle Aktivitäten

Mit dem Projekt „(Vor)bildliche Integration“ gehörte der Bochumer Künstler Waldemar Mandzel zu den Gewinnern des Stadtteilwettbewerbes 2017. Gemeinsam mit dem Künstlertreff Wattenscheid wollte er mit seiner Projektidee zur Stärkung des Gemeinschaftsgefühls und der Integration von Menschen mit Migrationshintergrund beitragen.

Das Motto des Kunstprojekts lautete „Wir sind Bochum!“, zu dem Einheimische sowie Migranten herzlich eingeladen waren. Rund 50 Interessierte kamen wöchentlich im CentrumCultur zusammen und fertigten mit Unterstützung der Künstler selbst gemalte Porträts auf Puzzleteilen an. Zusammengesetzt ergaben die einzelnen Teile die Grenzkonturen der Stadt Bochum.

Unter der Aktion „Haus mit Geschichte“ erstellt der Stadtteilverein „Langendreer hat´s!“ für historisch bemerkenswerte Häuser im Quartier Alter Bahnhof kleine Tafeln mit Fotos und Informationstexten. Die gut erhaltenen gründerzeitlichen Häuser aus der Zeit von etwa 1870 bis 1914 sollen auf diese Weise mehr in das Blickfeld der Bewohner gerückt werden.

Mithilfe der Ausschilderung können Besucher sowie auch Anwohner Wissenswertes zur Geschichte des Stadtteils und zum jeweiligen Gebäude erfahren. Mehrere Infotafeln konnten mithilfe des Wettbewerbsfonds bereits installiert werden (u. a. Wartburgstr. 3, Ümminger Str. 2b, Alte Bahnhofsstr. 199, Wittenbergstr. 3).

Das Konzept urbEXPO –  was sich aus den Begriffen „Urban Exploration“ und „EXPO“ für Ausstellung zusammensetzt – geht auf den Bochumer Fotografen Olaf Rauch zurück. Urban Exploring ist ein weltweit verbreitetes Phänomen und bedeutet Erkundung des öffentlichen Raumes. Ziele dieser städtischen Erkundungen sind u. a. ehemalige Industrieanlagen, Kanalisationen oder zivile sowie militärische Einrichtungen.

Die Veranstalter entwickelten mit der urbEXPO eine Fotografie-Ausstellung, die sich ausschließlich diesen verlassenen Orten und der Ästhetik des Verfalls widmet. Die urbEXPO hat sich in den letzten Jahren zu einer der größten Ausstellungen zu diesem Thema in Deutschland entwickelt.

Veranstaltungen Projektbeispiele

Unter Veranstaltungen/Events fallen Veranstaltungsformate aller Art, wie z. B. innovative Stadtteilfeste, Stadtteilmessen und Bildungs-Events wie Informationsveranstaltungen und Workshops.

Veranstaltungen/Events

Bunt, kreativ, lebendig –  am 15. Juni 2019 lud der Verein „Viertel Vor Ehrenfeld“ zur zweiten Auflage seines Stadtteilfestes ein. Auf der Alten Hattinger Straße und dem Hans-Ehrenberg-Platz präsentierten sich Vereine, Institutionen, Kindergärten, Schulen, Parteien, Kirche und Unternehmen mit Mitmachaktionen. Ganz bewusst war der Termin wieder auf den „Tag der offenen Gesellschaft“ gelegt, an dem Bürger bundesweit Tische und Stühle nach draußen stellen, um beim gemeinsamen Essen die Demokratie zu feiern.

Der Bochumer Stadtteil Linden hat eine Reihe von etablierten und traditionsreichen Veranstaltungen, wie z. B. den Rosenmontagsumzug oder die Lindener Meile. Durch die Prämierung beim Stadtteilwettbewerb 2015 konnte die Werbegemeinschaft Linden ein neues Veranstaltungsformat entwickeln: ein Food-Truck-Festival mit dem Namen „Hüftgold“. Food-Trucks und Cocktailbars locken seitdem jährlich eine Vielzahl an Besucher in die Ortsmitte Lindens und laden zur kulinarischen Weltreise ein: von der USA über Südamerika, Afrika und Asien, zurück nach Europa.

Zur Stärkung der Gemeinschaft und des Wohlbefindens in der Nachbarschaft organisierten die Anwohner der Borgholzstraße im Jahr 2015 zum ersten Mal ein großes Nachbarschaftsfest.
Am Vormittag stand ein Straßenflohmarkt im Zentrum des Festes, der über die Grenzen des Kirchviertels hinausstrahlte und viele Besucher in den Stadtteil lockte. Ab dem späten Nachmittag begann der kulinarische und gemeinschaftsfördernde Teil des Tages. Neben einem vielfältigen Buffet konnten einige Attraktionen für Kinder und Jugendliche auf die Beine gestellt werden, wie z. B. eine Ballon-Aktion sowie die rollende Kinderwerkstatt Basti-Bus, in dem eine Gruppe von Kindern unter Anleitung etwas Nähen oder mit Holz werken können.

Werbe- und Marketingaktionen Projektbeispiele

Hierzu gehören alle Vorhaben, die zu einer Verbesserung des Stadtteilimages nach außen und zu einer Stärkung der Identität nach innen beitragen, wie z. B. die Initiierung öffentlichkeitswirksamer Aktionen oder die Veröffentlichung einer Stadtteilzeitung.

Werbe- und Marketingaktionen

Der Verein „Langendreer hat´s!“ drehte mithilfe des Stadtteilwettbewerbes einen Werbefilm für den Stadtteil. Premiere feierte der Imagefilm am 9. Dezember 2017 beim Weihnachtsmarkt in Langendreer.

Bei dem 20-minütigen Film wurde sich an den von dem Stadtteilverein erarbeiteten sieben Sternen orientiert. Diese stellen die sieben Stärken des Stadtteils dar, dazu gehören z. B. eine verkehrsgünstige Lage, vielfältige Einkaufsmöglichkeiten sowie attraktive Unterhaltungsmöglichkeiten. Das Besondere an dem Film ist, dass er nicht von einem ortsfremden Team gedreht wurde, sondern von Langendreerer Bürgern selbst. Olaf Gellisch und Matthias Dümmerling übernahmen die Leitung und arbeiteten mit weiteren Interessierten aus dem Stadtteil zusammen.

Die Wattenscheider Künstlergruppe rund um den Künstler und Karikaturisten Waldemar Mandzel wurde mit ihrem Projekt der „Baumwolltragetaschen mit Heimatmotiven“ im Rahmen des Stadtteilwettbewerbes 2013 prämiert.

Die Künstler fertigten fünf typische Bochumer Motive an und druckten diese mit dem Wettbewerbsfonds auf umweltfreundliche Baumwolltaschen. Damit bietet die Motiv-Tragetasche eine gute Alternative zur Plastiktasche und unterstreicht eine ökologische Vorreiterrolle Wattenscheids. Darauf zu sehen sind u. a. das Bergbaumuseum, das Eisenbahnmuseum oder der Förderturm vom Hollandschacht IV.

Als Stadtschreiberin Bochum-Westend berichtete die Autorin Dorte Huneke-Nollmann im Jahr 2014 in einem Blog über Menschen, Orte und Ereignisse in ihrem Quartier. Aufgrund der positiven Resonanz zu den Geschichten aus dem Stadtteil entwickelte sich daraus die Stadtteilzeitung „DreiViertel“. Um diese Erfolgsgeschichte auch in anderen Stadtteilen fortzusetzen, bot die Autorin Schreibwerkstätten für potenzielle Stadtteilschreiber an.

Im Rahmen einer Workshopreihe vermittelte die Autorin ihre eigenen Kenntnisse und Erfahrungen an Interessierte aus anderen Quartieren. Dabei wurden den Teilnehmern auch diverse Interview- und Schreibtechniken näher gebracht.

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