Wie sind Sie auf die Idee gekommen, das Krisenmanagement zum Beruf zu machen?
Ich hatte das Glück, bereits als Student der Wirtschaftsgeografie an der Ruhr-Universität mehrere Studienaufenthalte in Asien verbringen zu können und dort auch meine Diplomarbeit zu schreiben. In meiner Doktorarbeit beschäftigte ich mich dann damit, welche Standortfaktoren deutsche Firmen auf Expansionskurs in Indien vorfinden. Dieser Ansatz kam gerade zur richtigen Zeit, denn ich erhielt daraufhin entsprechende Anfragen aus der Wirtschaft. Man muss dazu wissen, dass Indien ein sehr herausfordernder, sehr komplizierter Markt für deutsche Mittelständler ist. Probleme, Konflikte, unvorhergesehene Einflüsse, Abweichungen von Plänen, störende Ereignisse usw. gehören für ein ausländisches Unternehmen, das in Indien aktiv ist, leider zum normalen Geschäftsalltag. Man könnte auch sagen, dass Krisensituationen in Indien jeden Tag entstehen. Auf diese Weise konnte ich seinerzeit erste wertvolle praktische Erfahrungen sammeln.