
Wie Herr Welt die Welt sah
Wie Herr Welt die Welt sah Ausstellung des Langendreerer Autors in der Lutherkirche
Der Nachlass von Wolfgang Welt kehrt an seinen Heimatort zurück – über diese Nachricht haben sich viele Bochumer und besonders Langendreerer sehr gefreut. Als der Bochumer Musikjournalist und Schriftsteller Wolfgang Welt vor drei Jahren starb, übernahm das Heinrich-Heine-Institut seinen Nachlass und widmete ihm im Herbst 2018 eine Sonderausstellung mit dem Titel „Aber ich schrieb mich verrückt“.
„Schon bei der Eröffnung sprachen sich viele Besucher dafür aus, den Welt-Nachlass auch in Langendreer zu zeigen“, erklärt Karsten Höser, der Vorsitzende des Vereins „Langendreer hat’s“.
Gemeinsam mit Gaby Wörenkämper, der Schwester von Wolfgang Welt, setzte er sich zusammen und konkretisierte die Idee einer Ausstellung in Langendreer. Denn Wolfgang Welt war nicht nur ein Langendreerer Junge, sondern auch seine Geschichten spielten in dem Bochumer Stadtteil. Wer dem Schriftsteller begegnete, musste damit rechnen, selbst irgendwann in einem Roman oder einer Erzählung aufzutauchen. Diese Geschichten und vieles mehr können Besucher vom 19. Juni bis zum 27. Juli in der Lutherkirche in Langendreer an jedem Freitag und Samstag von 15 bis 19 Uhr erkunden. Die Ausstellung, die in Zusammenarbeit mit vielen Vereinen und Institutionen aus Langendreer organisiert wurde, gibt Einblicke in das Leben und das Werk eines außergewöhnlichen Schriftstellers. Gezeigt werden unter anderem zahlreiche Materialien aus dem Nachlass des Schriftstellers sowie Exponate aus privaten Sammlungen:
Originalmanuskripte, Briefe, Fotos, Teile seiner Schallplattensammlung, das Originalkostüm, das er als Portier im Schauspielhaus getragen hat, die Schreibmaschine, auf der Wolfgang Welt seine Bücher schrieb, oder Zeitschriften, für die er als Musikredakteur tätig war,
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verrät Karsten Höser.
Ergänzend zur Ausstellung haben Langendreerer Vereine und Institutionen ein vielfältiges Rahmenprogramm erarbeitet: Den Anfang macht der Bochumer Autor Frank Goosen bei der Ausstellungseröffnung am 19. Juni um 19 Uhr. Er liest Auszüge aus literarischen und journalistischen Texten Wolfgang Welts und berichtet von Berührungspunkten mit seinem verstorbenen Schriftstellerkollegen. Bis zum 27. Juli wird es weitere Vorträge und Gesprächsrunden mit u. a. Mike Litt oder Thomas Anzenhofer geben. Für das leibliche Wohl sorgen die Aufstreicher des LutherLabs, die hausgemachte Brotaufstriche und selbstgebackene Brote servieren. Mehr Infos zu den einzelnen Veranstaltungen sind auf der Website des Stadtteilvereins zu finden.
Finanziell unterstützt wird der Verein „Langendreer hat’s“ bei der Ausstellung von der Bochum Marketing GmbH. Das Projekt wurde beim Stadtteilwettbewerb 2018 prämiert und wird mit 2.500 Euro gefördert. Beim jährlich ausgeschriebenen Stadtteilwettbewerb können sich alle bewerben, die eine Projektidee in Bochum umsetzen möchten.
Charlotte Kreckel
Dieser Artikel ist in der BOMA-Ausgabe Juni 2019 erschienen.
Wolfgang Welt Ausstellung
19. Juni bis 27. Juli
Lutherkirche Langendreer
Alte Bahnhofstraße 166
44892 Bochum
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