
Mit Pike auf Pins Schießen
Mit Pike auf die Pins schießen Footbowl – ein rasanter Mix aus Fußball und Bowling
Fußball-Courts und Bowlingbahnen gibt es auf der ganzen Welt. Bisher hatten beide so viel gemeinsam wie Schuhe mit Stollen und welche mit einer glatten profillosen Sohle. Das hat sich nun geändert. Im Sportcenter Tschäschke in Bochum-Linden gibt es weltweit bisher einmalig: Footbowl – ein rasanter Mix aus Fußball und Bowling.
Lisa Tschäschke, die Geschäftsführerin, freut sich über den Erfolg der Idee: „Es kamen Leute aus Belgien und Hamburg, die extra auch ein Hotel gebucht hatten.“ Ein von ihr auf Facebook eingestelltes Kurzvideo wurde innerhalb weniger Stunden mehrere hunderttausende Male aufgerufen. „Geile Idee!“, „So etwas gab es noch nie“, freuen sich die Kommentierenden. „Das Telefon stand nicht mehr still. Alle wollten noch weitere Informationen und haben nach Terminen gefragt“, freut sich Lisa Tschäschke, die zwei ihrer Bowlingbahnen für das neue Footbowl-Vergnügen hergerichtet hat.
„Es wurde eine Folie aufgelegt, die das Parkett schützt. Und es wurden Banden und ein Fangnetz aufgesetzt, damit der Ball nicht querschlägt und auf eine der anderen Bahnen fliegt.“ Zudem müssen die Pins und Kugeln ausgetauscht werden. „Man muss gucken, wie schwer beides sein muss.“ Der Ball darf nicht zu hart und zu schwer sein, weil man dagegentreten muss. Er muss aber hart und schwer genug sein, damit er die Pins umwirft. Auch die Pins dürfen nicht zu schwer sein. „Dann gab es erst Probleme mit dem Rücklauf.“ Ein Fußball ist nicht so statisch wie eine Bowlingkugel.
Es gab sehr viele technische Dinge, die berücksichtigt werden mussten. Von denen wir angenommen hatten, dass sie einfach funktionieren. So wie bei Bowlingkugeln halt. Aber das war nicht der Fall.
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Nach vier Monaten Entwicklungszeit funktioniert es nun einwandfrei.
Die Zählweise beim Footbowl ist wie beim klassischen Bowling: Jeder Spieler hat zwei Versuche, um alle Pins umzuschießen. Sechs Spieler können eine Runde spielen. Gespielt wird in eigenen Hallenschuhen. Wie sonst auch beim Bowling gibt es ebenfalls „Spares“ und „Strikes“. Die zu schießen allerdings gar nicht so einfach sind. Bei einem kürzlich veranstalteten Teamcup hat eine Mannschaft im Durchschnitt 70 Pins geschafft. „Das war schon ordentlich. Das kann man mit Bowling nicht vergleichen.“ Den Ball über 18 Meter geradeaus zu platzieren, mit einer gewissen Schusskraft, das ist gar nicht so einfach. Aber genau das macht den Reiz von Footbowl aus: Es immer wieder versuchen zu wollen, bis alle Pins umfallen.
Eine Empfehlung über die richtige Schusstechnik möchte Lisa Tschäschke nicht geben: „Ich als Mädchen schieße immer mit der Pike. Die Jungs schießen eher mit dem Außenrist.“ Beides funktioniert. Was sie jedoch empfiehlt: rechtzeitig eine Bahn zu reservieren. Eine Bahn kostet für maximal sechs Spieler 25 Euro.
Sven Berger
Dieser Artikel ist in der BOMA-Ausgabe Juni 2017 erschienen.
Sportcenter Tschäschke
Surenfeldstraße 9a
44879 Bochum-Linden
T 0234 492464
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