
Wildkräuterführung auf dem Tippelsberg
Lust auf Unkraut Wildkräuterführungen auf dem Tippelsberg
Was für den Hobbygärtner unbeliebtes Beigrün ist, ist für Anke Roßmannek meist das Gegenteil. Aus vielen Pflanzen lassen sich nämlich hervorragende Salate, Marmeladen, Kräuterdips und Tees oder sogar Eissorten und Magenbitter herstellen. Mit einigen Kräutern lässt sich ein komplettes Menü oder Mittagessen kochen.
Anke Roßmannek ist Kräuterpädagogin mit einem Faible für Wildkräuter. Die gelernte Pharmazeutisch Technische Assistentin (PTA) entdeckte ihr großes Interesse an Kräutern und der Natur während des Herbariums im Rahmen ihrer Ausbildung zur PTA. Die Vielfältigkeit der Natur faszinierte sie, und durch eine befreundete Kräuterpädagogin fiel die Entscheidung für die einjährige Ausbildung zur zertifizierten Kräuterpädagogin. Die Bochumerin ist nicht nur naturbegeistert, sie ist auch stolz auf ihre Heimat, das Ruhrgebiet. Jedes Stückchen Grün in den Ruhrgebietsstädten sollte erhalten bleiben, und deshalb will sie mit ihren Führungen den Teilnehmern die Natur zeigen und näherbringen. Was wächst in unserer Umgebung und was ist in welcher Form verwertbar? Viele Kräuter dienen auch medizinischen Zwecken, oftmals unterstützend oder für kleinere Verletzungen wie Insektenstiche und leichte Entzündungen.
Akordeon
In ihren Wildkräuterführungen zeigt Anke Roßmannek den Teilnehmern, dass Unkraut nicht gleich Unkraut ist, und sie erklärt, welche Kräuter in welcher Umgebung wachsen. Lernen, welche Verwendungsmöglichkeiten es für bestimmte Kräuter gibt, gehört ebenfalls zu den Führungen, genauso wie die Verköstigung von unterschiedlichen Proben. Roßmannek bringt auch eigene Kreationen aus dem heimischen Garten mit, da nicht immer und überall alles wachsen kann. Während der zurückliegenden Hitze- und Trockenwelle wuchs nicht sehr viel, aber einige Pflanzen sind resistent, und etwas wächst immer, sodass die Wildkräuterführungen von Frühling bis Mitte Herbst stets möglich sind. Die Wildkräuterführungen gibt es seit 2013 in Bochum, Dortmund, Herne und Herten. Seit etwa zwei Jahren nun einige Male im Jahr auch als Kombiführungen mit einem Imker und Insektenspezialisten, um lokale Insektenarten zu zeigen und über diese Tiere zu lehren.
Auf dem Balkon oder im Garten können die Teilnehmer nach der ersten Einführung in die Kräuterwelt dann nach der Wildkräuterführung essbare Blüten anbauen oder mit einem Bestimmungsbuch selbst auf Erkundungen in der Wildnis gehen. Es sei jedoch Vorsicht geboten, denn einige im Ruhrgebiet wachsende Pflanzen können giftig sein. Anke Roßmannek selbst kennt zwar nach all den Jahren den Großteil der heimischen Pflanzenarten, aber auch sie lernt nicht aus und entdeckt immer neue Kräuter und andere Pflanzenarten.
Kyra Stockebrandt
Dieser Artikel ist in der BOMA-Ausgabe September 2018 erschienen.

Die Verköstigung von unterschiedlichen Proben ist fester Bestandteil der Wildkäuterführung.
Haldensalat
Anke Roßmannek
44623 Herne
T 0172 2667320
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