
Klein aber fein
Klein aber fein Das Kinkerlitzchen bereichert Hamme um ein Café mit Charme und Gemütlichkeit
Wer das Café von Andrea Büttner an der Dorstener Straße betritt, wird im ersten Moment überrascht sein, wie winzig der Raum ist. Gerade mal drei Tische finden im Kinkerlitzchen Platz. Es dauert jedoch nicht lange, bis klar wird: Die Größe spielt hier keine Rolle, sondern schafft im Gegenteil Gemütlichkeit und familiäres Ambiente.

Als Büttner sich im Frühjahr letzten Jahres mit ihrem Café selbstständig macht, erfüllt sie sich einen Herzenstraum. 13 Jahre hat sie als Bäckereifachverkäuferin gearbeitet. „Ich hatte schon lange den Wunsch von einem eigenen Café. Nach einer circa zwei Jahre langen Planungsphase konnte ich mir diesen Traum schließlich im Februar 2016 erfüllen“, berichtet die Geschäftsführerin. Seitdem führt sie, Tag ein, Tag aus, einen „Ein-Frau-Betrieb“. Ab sieben Uhr morgens steht sie im Café und schmiert Schnittchen, macht Kaffee und bedient die Kunden. Nach Ladenschluss um 17 Uhr ist jedoch für sie noch lange nicht Feierabend: Jetzt werden die frischen Kuchen gebacken und zwei Mal wöchentlich ein Mittagstisch vorbereitet. So dauert ein Arbeitstag für sie oft mehr als 15 Stunden. Trotzdem hat sie ihre Entscheidung bisher noch nicht bereut: „Ich hab mir meinen Traum erfüllt, und es gab noch keinen Tag, an dem ich an dieser Entscheidung gezweifelt hätte.“
Das Angebot im Café ist vielseitig. Es gibt ein großes Frühstücksangebot und Kleinigkeiten zum Mittagessen, wie Rührei, Panini, Strammer Max und belegte Brötchen. Nachmittags besticht das Café dann mit seiner Auswahl an Kuchen und frischen Waffeln. Die Rezepte für ihre Speisen sind alle von Andrea Büttner selbst.
Oft backe ich aber auch gar nicht nach Rezept, sondern wie ich gerade Lust habe, und welche Zutaten so da sind.
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Auch der Name des Cafés, Kinkerlitzchen, kommt nicht von ungefähr. „Ich wollte ein Café eröffnen, in dem alles etwas kleiner ist. Sowohl der Raum, die Sitzmöglichkeit, als auch die Speisen. So hab ich viele Kleinigkeiten im Angebot.“ Daraus hat sich auch der Name des Cafés entwickelt: „Kinkerlitzchen ist typisch Pott und heißt Kleinigkeit. Das passte dann einfach!“
Was Andrea Büttner an ihrem Beruf außerdem sehr mag, ist der tägliche Kundenkontakt, und sie hat immer ein offenes Ohr für ihre Kunden: „Manchmal ist das hier wie beim Friseur“, lacht Andrea Büttner. „Ich hab viele Stammkunden, und so entwickelt man richtige Beziehungen und tauscht auch private Informationen aus.“ Mittlerweile hat sich ein – wie von der Café-Besitzerin liebevoll genannter – „Stammtisch“ entwickelt. Drei Damen aus der Nachbarschaft kommen fast täglich vorbei. „Ich bin jeden Tag zum Kuchenessen hier. Außer mittwochs, da muss ich arbeiten“, erzählt Kundin Elke Black. So verwundert es auch nicht, dass Andrea Büttner sich mittlerweile schon Sorgen macht, wenn mal eine der drei Damen nicht auftaucht: „Letztens war das der Fall. Da hab ich tatsächlich angerufen und gefragt, ob alles in Ordnung sei“, berichtet die Café- Besitzerin lachend.
Ihr Highlight in knapp einem Jahr im Café war eine Hochzeitsgesellschaft: „Nach ihrer standesamtlichen Hochzeit kam eine Gesellschaft zum Essen zu uns. Das waren circa 15 Personen, und auch die haben gut in das Café gepasst.“
Für den Nachmittagsbetrieb wünscht sich Andrea Büttner noch ein paar Kaffee-Gäste mehr: „Morgens ist hier jede Menge los, nur der Kaffee und der Kuchen haben sich noch nicht so herumgesprochen.“ Das können ihre Stammgäste nun gar nicht verstehen.
Lea Kazimirowicz
Dieser Artikel ist in der BOMA-Ausgabe April 2017 erschienen.
Café Kinkerlitzchen
Dorstener Straße 90
44809 Bochum
T 01514 0157212
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