
Atelier 2neun2 – eine künstlerische Gemeinschaft
Fünf auf einen Streich Atelier 2neun2 – eine künstlerische Gemeinschaft
Weit verbreitet über das Stadtgebiet, versteckt in Hinterhöfen, Wohnhäusern oder Lagerhallen, irgendwie unsichtbar, aber doch da: Das sind die Bochumer Ateliers. Und eines von ihnen ist das Atelier 2neun2.
Künstler, das sind doch eher Einzelgänger. Die brauchen ihren Freiraum. Ein Klischee, das sich im Hinterkopf vieler Menschen verankert hat. Doch dass das nicht immer so sein muss, beweisen die fünf Frauen des Ateliers 2neun2. Seit mehreren Jahren teilen sie sich ihre Atelierräume. Künstlerisch geht jede ihren eigenen Weg, und doch sehen sie sich als eine Gemeinschaft.

Das Atelier selbst gibt es bereits seit mehr als zehn Jahren. Zwar wechselte die Besetzung anfangs öfters, trotzdem war das Gebäude in der Wiemelhauser Straße stetig von drei bis fünf Künstlern besetzt. Seit 2009 nennen nun fünf Frauen die Ateliergemeinschaft ihr künstlerisches Zuhause: Petra Pott, Katherine Tinteren-Klitzke, Nina Kaczmarek, Edith Link und Simone ter Schüren.
Alle Künstlerinnen haben sich erst im Atelier kennengelernt und sich doch in kurzer Zeit zu einer richtigen Gemeinschaft entwickelt. „Hier geht jede ihren eigenen künstlerischen Weg und hat eigene Projekte. Trotzdem hilft frau einander, berät sich gegenseitig“, erklärt Edith Link. So treffen sich nicht nur alle Mitglieder einmal im Monat zu einer Besprechung, sondern machen auch gemeinsame Unternehmungen. Im letzten Jahr waren sie zum Beispiel alle zusammen in Berlin.
Oder wir treffen uns hier im Atelier und bringen uns gegenseitig neue Techniken bei. Zuletzt haben wir einen Tag lang zusammen modelliert.
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Ob das nicht auch anstrengend sein kann – fünf Frauen auf so enger Fläche? „Es kommt nicht oft vor, dass wir alle gleichzeitig da sind“, so Petra Pott. Da zwei der Künstlerinnen hauptberuflich arbeiten und die anderen drei meist zu unterschiedlichen Uhrzeiten vor Ort sind, „freuen wir uns eher, wenn wir uns ab und an mal sehen.“
Genauso kreativ wie die Künstler, ist auch der Name des Ateliers. Könnte man meinen. Doch was dahinter steckt, ist eigentlich ganz banal. „Das Atelier trägt seine Hausnummer als Namen“, schmunzelt Petra Pott. Der Grund? „Man findet uns leichter. Zu uns kommen generell eher selten Besucher, und bei denen soll es dann nicht daran scheitern, dass Sie uns nicht finden.“
So ist es generell ein Herzenswunsch der Künstler, zu zeigen, dass ihr Atelier da ist und für jedermann offen steht. „Auch wenn die Tür vielleicht aussieht, als sei sie geschlossen, so ist sie im Geiste doch offen für jeden“, bestätigen die Künstlerinnen. „Wir würden uns freuen, wenn mehr Interessierte einfach an die Tür klopfen würden. Willkommen ist hier wirklich jeder!“
Lea Kazimirowicz
Dieser Artikel ist in der BOMA-Ausgabe Juni 2016 erschienen.
Atelier 2neun2
Wiemelhauser Straße 292
44799 Bochum
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