
Erlebnisse des guten Geschmacks
Erlebnisse des guten Geschmacks „Fast Good“: Burger ist nicht gleich Burger
Knackiger Salat, frisches Gemüse und Qualitätsfleisch in einem geschmackvollen Brötchen: Der Traum eines jeden Burger-Liebhabers. Vorbei sind die Zeiten von großen Fast-Food-Ketten – „Fast Good“ heißt der neue Trend. Gesunde und qualitativ hochwertige Varianten des Burgers erobern das Land und auch Bochum. Extravagante Burger-Kreationen und ausgefallene vegetarische und vegane Alternativen sind das Portfolio vieler Burger-Läden der Stadt. Trotzdem besitzt jede der Burger-Bratereien ihr eigenes Ambiente, besondere Variationen und einen unverwechselbaren Charme. Hier eine Auswahl:


Burgerado
So etwas wie eine Institution ist das Burgerado auf der Großen Beckstraße. Geführt von Delia Diehl und ihrem Geschäftspartner versorgt das Restaurant bereits seit viereinhalb Jahren die Stadt mit Burgern. Die Idee zum eigenen Burger-Laden kam der gelernten Veranstaltungskauffrau bei ihrer früheren Arbeit: „Während meiner Zeit als Betriebsleitung in einem Diner machte ich mir immer wieder Gedanken darüber, wie wenig Sinn es macht, mit Tiefkühl-Produkten zu arbeiten, wie es dort der Fall war. Burger können doch sehr einfach frisch zubereitet werden“, weiß die Hattingerin. „Durch einen Zufall kam ich dann mit meinem Geschäftspartner in Kontakt. Bei uns stimmte sofort die Chemie, und als er mich fragte, ob wir uns selbstständig machen wollten, sagte ich direkt ja.“
So planten und überlegten die beiden ein ganzes Jahr, wie sie all ihre Visionen in die Wirklichkeit umsetzen können. Gemeinsam mit der Küchenchefin wurde monatelang gekocht, getestet und entwickelt, bis alle Kreationen für die Speisekarte schmeckten und auch realisierbar waren. Mit leichter Nervosität eröffneten sie das Restaurant im Oktober 2013. „Da war der Burger-Hype gerade erst in der Geburtsstunde, und man war sich nicht ganz sicher, ob dieser sich wirklich dauerhaft durchsetzen würde.“ Doch die Investition zahlte sich aus: „Von Anfang an lief es echt gut. Zu Beginn hab ich es kaum geschafft, Zeit zum Duschen zu finden", lacht Diehl.
Seitdem hat sich das Restaurant zu einem festen Anlaufpunkt in der Innenstadt entwickelt und bietet eine große Bandbreite an Speisen. „Wir haben drei vegetarische, drei vegane, fünf Hähnchen- und 13 Rindfleischburger im Angebot“, zählt die Restaurantleitung auf. Besonders beliebt sind zwei Burger: „Der Kiss me later-Burger ist vollgestopft mit Aioli, und der Fiege-Burger hat eine Soße mit echtem Fiege-Bier. Auf beides stehen die Leute total.
Baseburger
Ähnlich wie Delia Diehl ging es Benjamin Benke und seinem Freund Jan Rozanka. Diese hatten vor etwa fünf Jahren ebenfalls das Gefühl, ihnen würde beim Essengehen etwas fehlen. So entwickelten sie die Idee eines Wohnzimmers, „in dem wir all das anbieten, was wir lieben und was uns im gastronomischen Umfeld gefehlt hat.“
Sie fingen an, alle Essens- und Getränkewünsche aufzuschreiben und eine erste Speisekarte zu entwickeln. Erste Objekte wurden ebenfalls besichtigt. „Allerdings hatten wir das Gefühl, uns würde etwas gastronomischer Hintergrund fehlen, und so holten wir noch unseren Freund Rasmus Stjernholm mit etwas Überzeugungsarbeit ins Boot.“ Dieser teilte ihnen allerdings nüchtern mit, dass ihre Pläne so nicht umsetzbar sind. „Wir wollten ganz viele verschiedene Gerichte frisch anbieten, was für eine hohe Anzahl an Gästen gar nicht realisierbar gewesen wäre. Also mussten wir uns spezialisieren“, erinnert sich der Geschäftsführer Benke. Und ihnen war schnell klar: Der Burger ist für uns das Wichtigste.
Folglich passten die drei Freunde ihren Plan an und begannen, ihr Burger-Restaurant zu verwirklichen. Es war am Anfang allerdings alles andere als einfach, Partner zu finden, die ihren Ansprüchen genügten.
Wir wollten unser Wohnzimmer aufbauen und wirklich gute und frische Qualität abliefern. Daher hatten wir genaue Vorstellung, wie das Brot und das Fleisch aussehen mussten.
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Und so dauerte es bis zwei Tage vor der Eröffnung, die letzten Partner zu finden „und den Burger anzubieten, den wir haben wollten.“
Auch die Namenssuche fiel den Freunden nicht einfach. „Das war gefühlt das Schwerste. Dann hast du einen weißen Zettel vor dir und kannst das Restaurant nennen wie du möchtest. Aber dabei musst du dich für eine und gegen tausend andere Sachen entscheiden“, erklärt Benke. Schlussendlich ist es wohl eine Komposition aus vielen Namen geworden, die nach Benkes Meinung auch sehr gut passt. „Base ist gleich die Basis des guten Geschmacks. Wir schaffen mit unserem Burger einen sehr klaren und natürlichen Geschmack. Nicht zu viel Soße, nicht zu viele Gewürze, sondern man konzentriert sich auf die Basis – das gute Fleisch. Daher macht der Name für mich am meisten Sinn. Außerdem trage ich das doppelte B ja auch in meinem Namen und finde es natürlich klasse, dass das bei Baseburger genauso ist“, ergänzt er lachend.
Mittlerweile befindet sich Baseburger in seinem dritten Jahr im Getrudiscenter in Wattenscheid und hat es bereits zu nationaler Bekanntheit geschafft. „In unserem ersten Sommer hatten wir an einem besonders heißen Tag Hunger, aber keine Lust auf warmes Essen. Da sind wir kreativ geworden.“ Heraus kam der Ice Ice Baby-Burger. Ein Burger zum Nachtisch, der aus einem getoasteten Brioche-Bun mit Erdbeerahornsirup-Kokos-Minz-Chutney und Vanilleeis-Patty besteht und der erste seiner Art hierzulande ist.
Hans im Glück
298 getrocknete Birken lassen den Gast wie inmitten eines Birkenwaldes fühlen, wenn dieser das Lokal Hans im Glück auf der Kortumstraße betritt. Bereits seit 2011 beglückt die Restaurantkette, von München aus gestartet, Burger-Liebhaber in Deutschland und ist mittlerweile an 52 Standorten, unter anderem in Singapur und nun auch in Bochum, vertreten. Seit Juli 2017 betreibt Sebastian Schrade mit zwei Partnern das Restaurant in unserer Stadt. „Wir finden das Konzept dieses Unternehmens sehr gut und sind alle Franchisenehmer der ersten Stunde. Zudem waren wir uns sicher: Wenn wir nochmal etwas Eigenes aufmachen, dann ein Hans im Glück.“
Das Konzept ist einfach auf den Punkt zu bringen: „Unser Ziel ist es, Leute glücklich zu machen, indem wir sie mit den besten Burgern versorgen“, so Schrade. Dabei achten die Unternehmer vor allem auf die Frische und Vielfältigkeit der Zutaten. „Neben den qualitativ hochwertigen Speisen ist uns der Service besonders wichtig. In den letzten Jahren hat Hans im Glück auch einige Preise im Bereich Service gewonnen. Diese Standards möchten wir in Bochum natürlich hochhalten.“ Einzigartig macht das Restaurant selbstredend das besonders märchenhafte Ambiente. Inmitten des Waldes, mit einem Wunschbrunnen und einer Speisekarte, die wie ein Märchen aufgebaut ist, lässt sich der Gast schnell in eine andere Welt entführen. „Unsere Grundidee zieht sich durch das komplette Konzept. Es werden kaum englische Begriffe auf der Speisekarte genutzt, und auch manche Burger passen zum Märchen.“ So soll der Burger namens Birkenwald mit seinen braun geschmorten Champions und dem Schnittlauch an ebendiesen Birkenwald erinnern.
„Hans im Glück kommt in Bochum gut an. So sind unsere 299 Sitzplätze an Samstagabenden oft komplett besetzt“, freut sich Schrade. „Außerdem merken wir, dass immer wieder Gäste zu uns kommen, die vorher noch nicht hier waren. Das fällt vor allem auf, wenn das Waschbecken auf der Toilette mal wieder komplett auseinander gebaut wird, weil das Fußpedal nicht erkannt wird.“
Lea Kazimirowicz
Dieser Artikel ist in der BOMA-Ausgabe März 2018 erschienen.

Burgerado
Große Beckstraße 13
44787 Bochum
T 0234 60491477
Baseburger
Gertrudiscenter Alter Markt 1
44866 Bochum-Wattenscheid
T 02327 9658777
Hans im Glück
Kortumstraße 39
44787 Bochum
T 0234 62209040
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