
Die Bochumer Sängerin Alicia Awa im Interview
Harte Arbeit mit ein wenig Glück Die Bochumer Sängerin Alicia Awa im Interview
Casting-Sternchen gibt es immer wieder, aber nur die wenigsten schaffen den Durchbruch. Bei der Bochumerin Alicia Awa ist das anders. Im Jahr 2015 machte sie bei „The Voice“ im Team von Andreas Bourani auf sich aufmerksam, vier Jahre später erreichte sie bei „Deutschland sucht den Superstar“ (DSDS) den vierten Platz. Heute steht die 24-Jährige bei Sony unter Vertrag, hat zuletzt mit ihrer Ballade „Fremder“ Erfolge gefeiert und gerade in Las Vegas ein Musikvideo zu ihrem neuen Song gedreht. Bald soll außerdem das erste Album erscheinen. Und ihre Zahlen in den sozialen Medien schießen immer weiter in die Höhe, bei TikTok sind es schon 1,4 Millionen Follower. Im Interview spricht die Sängerin über ihren Werdegang.

Wie hat es mit der Musik angefangen?
Schon sehr früh hatte ich den Wunsch, auf der Bühne zu stehen. Ich habe bereits als kleines Mädchen Theater gespielt und im Karnevalsverein getanzt. Dass ich singen kann, hat eigentlich mein Stiefvater erst richtig entdeckt. Ich hatte eine Karaokemaschine, weil mir Singen Spaß gemacht hat. Allerdings habe ich das nur in meinem Zimmer für mich allein gemacht. Eines Tages hat er mich dabei gehört und zu meiner Mutter gesagt „Deine Tochter hat Talent, das müssen wir fördern!“ Ich durfte dann zum Gesangsunterricht und habe es geliebt. Seitdem wusste ich, dass ich nichts anderes machen möchte, daher habe ich mich in der Oberstufe bei The Voice angemeldet.
Welche Erfahrungen hast du bei The Voice und DSDS gemacht?
The Voice und auch DSDS waren für mich sehr gute Erfahrungen. Casting-Show-Teilnehmer sind ja in Deutschland immer etwas „verrufen“. Man sagt, dass niemand Karriere macht, der an solchen Shows teilnimmt und es nur als kurzweiliger Unterhaltungsfaktor dient. Aber ich glaube, dass es eben wie bei allem im Leben mit einem Zusammenspiel aus harter Arbeit und Glück zusammenhängt, ob man nach der Teilnahme an einer Casting Show weiterhin sichtbar bleibt. Bei manchen klappt es und bei manchen nicht, aber ich wollte es unbedingt versuchen und bin bereit, hart dafür zu arbeiten. Vielleicht habe ich Glück.
Wie schwierig war es, sich musikalisch auf eigene Beine zu stellen?
Nach den Casting-Shows habe ich mir Zeit genommen, mich auszuprobieren. Musik hat viel mit Gefühl und Emotionen zu tun. Daher ist es wichtig, sich auf diesen Prozess einzulassen. Ich habe viele Gespräche geführt, Zeit im Studio verbracht, Leute kennengelernt und Erfahrungen gemacht – verschiedene Stile ausprobiert und mir ein Team aufgebaut. Nicht nur die Casting-Show und die fehlende Erfahrung haben mir meinen Weg erschwert, sondern auch Corona. Meinen ersten Song habe ich im Dezember 2020 released – zum ersten Lockdown.

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Woran arbeitest du zurzeit?
Zurzeit arbeite ich an meinem Album, das hoffentlich Ende des Jahres erscheinen wird. Es steht zu 75 Prozent, aber der Feinschliff fehlt noch. In meinem ersten Album wird es viel um die Suche nach mir selbst gehen, die Höhen und Tiefen, Dinge, die ich erlebt habe. Es gibt Songs, die Spaß machen und bei denen man einfach nur tanzen will, und es gibt Songs, die etwas tiefere Gefühle ansprechen, den Schmerz, der aufkommt, wenn man sich mit seinem Inneren auseinandersetzt. Beides gehört zum Leben und zu mir. Ich freue mich schon darauf, damit hoffentlich im nächsten Jahr auf Tour gehen und Festivals spielen zu können. Das konnte ja leider die letzten Jahre nicht stattfinden.
Wie wichtig ist Social Media heutzutage?
Social Media ist total wichtig, weil es mir die Möglichkeit gibt, direktes Feedback zu bekommen. Positiv und negativ! Der Austausch mit meiner Community ist mir total wichtig. Jeden Sonntag haben wir ein festes Ritual und machen eine gemeinsame Fragerunde.
Wie ist die Verbindung in die Heimat, nach Bochum?
Ich habe noch eine starke Verbindung nach Bochum. Meine Familie lebt noch dort, und ich bin ein absoluter Familienmensch. Zu lange ohne meine Mutter würde ich gar nicht aushalten. Auch wenn ich gerne in Berlin lebe, ist Bochum mein Zuhause.
Felix Kannengießer
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