Im „El Rancho“ ist Bozo Ladisic der Fachmann für Steaks

Woche für Woche gibt es neue Trends beim Essen, doch es gibt auch Gerichte, die alle neuen Strömungen überdauern und von der Speisekarte nie verschwinden. Eines dieser Gerichte ist das klassische Steak. In Bochum ist Bozo Ladisic der Fachmann für saftig gebratenes Rindfleisch. Seit fast 30 Jahren ist der Gastronom auf Steaks spezialisiert, seit 2005 im „El Rancho“.

Bozo, wie ihn alle nur nennen, ist 1982 aus Kroatien nach Deutschland gekommen und gleich ins Gastrogewerbe eingestiegen, erst als Kellner, dann in der Küche und nach der Ausbildung als Koch. Im Jahr 1995 führte sein Weg nach Bochum. Fast zehn Jahre lang leitete er das Steakhaus hinter dem Hauptbahnhof, seit 2005 ist er das Gesicht beim „El Rancho“ direkt gegenüber dem Rathaus, seine Frau Ana Jankovic ist Geschäftsführerin, elf Mitarbeiter sind es insgesamt.

Das „El Rancho“ hat in Bochum eine lange Tradition, feierte bereits 1979 Eröffnung und hat auch einen Bezug zur alten Schlegel-Brauerei. Die Tradition wird nach wie vor hochgehalten, so gibt es etwa einen mit historischen Fotos gestalteten Raum. Gleichzeitig ist Bozo aber mit der Zeit gegangen. Im Frühjahr sind die letzten Umbauten einer umfangreichen Renovierung zu Ende gegangen, welche die Atmosphäre nochmal auf ein neues Level steigert.

In dem Laden wurde alles auf links gedreht, von November 2020 bis Juni 2021 wurde dazu die Coronazeit genutzt. Die Kühlhäuser und der Bierkeller wurden umgebaut, die Toiletten barrierefrei gemacht, die Küche erneuert, die Fensterfront ist komplett neu, ebenso ein Großteil der Einrichtung, die Böden, die Lüftung und die Außenterrasse. Neu ist auch ein spezieller Kühlschrank, mit dem das Team vom Steakhaus selbst Dry Age-Fleisch herstellen kann. Und auf der Speisekarte ist nun auch Fiege zu finden. Insgesamt 35 Plätze wurden für die neue Atmosphäre geopfert, es hat sich gelohnt. Eines aber ist geblieben: der Holzkohlegrill. „Das ist der Ursprung des Kochens. Es riecht und schmeckt ganz anders“, preist Bozo an.

Schon nach dem ersten Schritt ins Restaurant liegt Besuchern der Duft von frisch gebratenem Steak in der Nase. Und der Geschmack hält, was der Duft verspricht. Wer bei der Zubereitung ganz genau hinschauen will, kann einen Platz in der Nähe der offen einsehbaren Küche ergattern. „Wir wollen bei uns immer Top-Ware präsentieren, da gibt’s nichts zu verstecken. Das fängt schon beim Einkauf an, ich achte genau auf die Qualität, Herkunft und auch, ob die Kühlkette eingehalten wurde. Ich will nachvollziehen, wo das Fleisch herkommt“, sagt Bozo, der an allen Stationen im „El Rancho“ zu finden ist, mal in der Küche, mal im Service, mal hinter dem Schreibtisch oder unterwegs auf der Suche nach dem nächsten Premiumfleisch. Und immer mit dem passenden Spruch auf den Lippen.

„Ich bin der Mann für alles“, sagt der Fleischsommelier, der schon immer einen besonderen Bezug zum Essen hatte: „In Kroatien an der Küste entlang gibt es eine herrliche mediterrane Küche, sehr vielseitig. Und meine Mutter ist eine begabte Köchin und Konditorin, da habe ich viel gelernt.“ Seine Leidenschaft lebt er nun im „El Rancho“ aus. „Es liegt mir einfach im Blut“, sagt er. Selbst zu Hause bekommt Bozo, der selbst Jäger ist, nicht genug: „Da kommt Fleisch auf den Grill, auch wenn ich im Urlaub bei der Familie in Kroatien bin.“

In dem Steakhaus wird Premiumfleisch geboten, deswegen sind preislich kaum Grenzen nach oben gesetzt. Aber auch für die kleine Tasche ist immer etwas dabei, etwa beim Mittagstisch. Neben der ganzen Palette an Steaks vom Rind, Wild und Schwein werden auch Spezialitäten aus Bozos Heimat serviert, ein Geheimtipp sind die Cevapcici. Darüber hinaus gibt es eine große Auswahl an Spirituosen. Auch Promis wissen das Angebot zu schätzen und gehen hier ein und aus, ob Schauspieler, Fußballer oder Politiker – der Ex-Bundespräsident kam schon auf einen Grillteller vorbei. Bozo freut sich aber über jeden Besuch.

Felix Kannengiesser

Dieser Artikel ist in der BOMA-Ausgabe Dezember 2022 erschienen.