Ein schöner Geburtstag

Ein schöner Geburtstag Blick zurück auf das 700-jährige Stadtjubiläum

Corona hat zwar einige der Pläne zunichte gemacht, aber am Ende war es doch ein sehr schöner Geburtstag. Das ganze Jahr über wurden 700 Jahre Bochum gefeiert – auf vielfältige Weise, im ganzen Stadtgebiet, digital wie analog, mit Ideen der Stadt Bochum, von Bochum Marketing und den anderen städtischen Institutionen, aber ebenso von den Bürgern selbst. Auch wenn im Dezember das Festjahr an der einen oder anderen Stelle noch weitergeht, wollen wir unsere BOMA-Ausgabe zum Ende des Jahres nutzen, um einen Blick zurück auf das Stadtjubiläum zu werfen.

Ende Januar wurde das Festjahr von Oberbürgermeister Thomas Eiskirch und Mario Schiefelbein, dem Geschäftsführer von Bochum Marketing, offiziell eröffnet. Eine der ersten Aktionen, die dabei an den Start gingen, war der Fortsetzungsroman. Frank Goosen hat dafür eine Geschichte begonnen, die seitdem dreimal in der Woche von den Bochumern mit 700 Zeichen weitergeschrieben wird. Über 130 Beiträge sind schon erschienen, ein Roman mit viel Lokalkolorit und spannenden Wendungen hat sich entwickelt. Im Dezember macht Goosen den Deckel drauf und schreibt den letzten Absatz des Fortsetzungsromans. Den aktuellen Stand gibt es im Internet zu lesen: www.bochum-700.de/fortsetzungsroman

Im März wurde das nächste Projekt zum Stadtjubiläum präsentiert: die 700-Jahre Bochum-App. Mit der kostenlosen App können Teilnehmer mittels QR-Codes, die im ganzen Stadtgebiet verteilt sind, Punkte auf ihrem Handy sammeln und damit zahlreiche Preise gewinnen. Mit etwas Glück kann ein kleiner Sofortgewinn abgeräumt werden, außerdem jeden Monat ein großer Preis – wie beim Juni-Gewinner auf unserem Foto: Arne Sönnichsen freute sich über einen Jahresgutschein für Currywurst vom Bratwursthaus. Wer mindestens 700 Punkte sammelt, nimmt auch an der Verlosung des Jahrespreises teil, ein E-Bike der Firma „e-motion e-Bike Welt Bochum“. Die App kann bis zum Ende des Jahres verwendet werden. Mehr Infos: www.bochum-700.de/app

Zu einem schönen Geburtstag gehören auch die passenden Präsente. Die Bochumer Spedition Wiechers gestaltete in Zusammenarbeit mit Bochum Marketing einen ihrer LKW im 700-Jahre-Bochum-Look und verbreitete die Botschaft vom Stadtjubiläum auf zehn Rädern in ganz Deutschland. Außerdem wurde von Verena Wiechers ein Modell des 40-Tonners auf den Weg gebracht, das in limitierter Auflage in der Bochum Touristinfo erhältlich ist. Genauso wie viele andere Souvenirs zum Stadtjubiläum: von speziell geprägten Medaillen und dem Null-Euro-Schein über Bochum-Monopoly und einen historischen Abreißkalender bis hin zum Gin „1321“. Ein Besuch in der Bochum Touristinfo an der Huestraße 9 lohnt sich.

Zum Stichtag des Stadtjubiläums, dem 8. Juni 2021, wurde vor dem Rathaus der Zeittunnel zu 700 Jahre Bochum eröffnet. Im Zeittunnel, zu dessen Premiere die Stadtwache samt eines fast täuschend echten Graf Engelberts II. kam, ist auf zwölf Metern eine bildgewaltige Reise durch Bochums Geschichte möglich. Das Wimmelbild hat der renommierte Künstler Christoph Baum in Zusammenarbeit mit Bochum Marketing erschaffen – und damit Klein wie Groß begeistert. Nachdem über 10.000 Besucher den Tunnel am Rathaus besucht hatten, zog er Ende September in den Ruhr Park, mittlerweile ist er im Tierpark Bochum zu sehen. Insgesamt 150 Stoff-Wimmelbilder wurden indes von der Firma Niggemeyer Pro Imaging an Bochumer Schulen gespendet.

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Die für den Juni geplante Festwoche musste wegen des pandemischen Geschehens in den September verschoben werden. Dennoch wurde der Stadtgeburtstag gebührend gewürdigt. Bochum Marketing hat im Auftrag der Stadt Bochum, neben der Eröffnung des Zeittunnels und einigen Aktionen auf Social Media, im gesamten Stadtgebiet Großflächen und ein XXL-Großbanner plakatiert, Bänke beklebt, Wimpel in der Bahnhofshalle angebracht und den Balkon des Oberbürgermeisters mit einem 700-Jahre-Bochum-Banner verziert. Zusätzlich gab es blumigen Gruß vor dem Planetarium, wo rund 2.000 Pflanzen den Schriftzug „700 Jahre Bochum“ bildeten. Außerdem ging eine neue Serie der Jubiläums-Medaillen in den Verkauf, diesmal für die einzelnen Stadtteile. Die letzte der sechs Medaillen ist seit November verfügbar.

Eine weitere Aktion, die in der eigentlichen Geburtstagswoche starten konnte, war der Jubiläumspodcast. In sieben Teilen blicken die Moderatoren Katja Leistenschneider und Alexander Brauer auf 700 Jahre Bochum zurück. Dabei begibt sich das Duo zu geschichtsträchtigen Orten, um in Gesprächen mit Experten spannende Details offenzulegen. Jede Folge durchleuchtet ein neues Thema aus der Stadtgeschichte.

Bislang standen unter anderem schon „Fiege und Currywurst“, „Turbulente Zeiten“ und „Viel Vergnügen“ auf dem Programm. Auch der Sport stand schon im Fokus, dabei wurde enthüllt, dass Bochum schon mal Deutscher Fußballmeister war. Wie und wann? Hören Sie selbst rein! Die letzte Folge erscheint im Dezember http://www.bochum-700.de/podcast

Im September war es endlich so weit: Die Festwoche zu 700 Jahre Bochum konnte zumindest in einer abgespeckten Version stattfinden. Den Auftakt machte der Festakt im Anneliese Brost Musikforum Ruhr. Bei der „Best of Bochum“-Show wurden die Karten verlost. Die Zuschauer bekamen eine spektakuläre, nie dagewesene Show zu sehen, mit zahlreichen kulturellen Highlights, die diese Stadt zu bieten hat: von Starlight Express und Urbanatix über Frank Goosen und das Schauspielhaus bis zu Pamela Falcon, die gemeinsam mit den Artisten vom Varieté et cetera ihren Auftritt gestaltete. Auch die Bochumer Symphoniker ließen es sich natürlich nicht nehmen, bei ihrem „Heimspiel“ ein Portfolio ihrer Künste darzubieten. Darüber hinaus gab es Spiele, unter anderem mit dem Paralympics Gewinner Valentin Baus, und Videogrüße von allerlei prominenten Bochumern.

Am zweiten Tag der Festwoche öffneten insgesamt 55 Bochumer Betriebe und Institutionen beim Werk.Stadt.Tag. ihre Türen. Die Auswahl war dabei so vielfältig wie Bochum selbst. Zu einer Besichtigung hinter den Kulissen haben unter anderem die Landesreiterstaffel der Polizei NRW, das Schokoladenwerk der Confiserie Ruth, das Capitol Kino, das Deutsche Bergbau-Museum, die Trickser im Open Space, der Tierschutzverein und die Feuerwehr eingeladen. Die Bogestra hat dafür an diesem Tag extra eine eigene Linie eingerichtet, um die Teilnehmer kostenlos von Betrieb zu Betrieb zu fahren.

Vor 700 Jahren war die Burg Blankenstein der Ort, an dem die Geschichte der Stadt Bochum eine entscheidende Wendung erhielt. Deshalb wurde am dritten Tag der Festwoche an genau diesem Ort das Mittelalter zum Leben erweckt. Unter dem Motto „anno 1321“ sorgte Bochum Marketing gemeinsam mit der Maiabendgesellschaft für ein historisches Ambiente: ob Gaukler, Schwertkämpfe, Mäuse-Roulette oder die Stadtwache. Viele der Akteure sind dabei in rischem Gewand über das Fest gewandelt. Den Höhepunkt bildete eine Theatervorführung der Übergabe der Marktrechte durch Graf Engelbert II. Das Nachtwächterlied beendete die Zeitreise ins Mittelalter erst am späten Abend.

Zum Abschluss der Festwoche stand der Sitz des Oberbürgermeisters im Vordergrund – beim Tag des offenen Rathauses gab es auch wieder allerhand zu entdecken. Entlang eines Rundweges durch das Gebäude wurden aktuelle Themen und Projekte vorgestellt, darunter „Smart City“ und die für die Stadt so wichtige „Bochum Strategie“. Auch über die Verwaltung hinaus präsentierten sich die städtischen Institutionen mit spannenden Infos. Darüber hinaus lockten Ausstellungen und Filme zur Geschichte des Rathauses, Einblicke in das Goldene Buch der Stadt sowie die Präsentation der Amtskette des Oberbürgermeisters zur exklusiven Besichtigung.

Nachdem das Stadtarchiv das Jubiläum zum Anlass für eine neue Dauerausstellung genommen hatte, hält zum Ende des Jahres das Referat für Gleichstellung, Familie und Inklusion der Stadt Bochum noch eine besondere Aktion zum Stadtjubiläum bereit: Mit dem Projekt „700 Jahre – 700 Frauen“ wird auf die Vielfalt weiblichen Wirkens in Bochum hingewiesen. Auf der Homepage der Stadt findet sich dazu eine interaktive Grafik mit 700 Namen von Frauen, die zu historischen oder zeitgenössischen Kurz-Portraits weiterleiten. Drumherum gab und gibt es einige Veranstaltungen. Am 7. Dezember (18 Uhr) ist es ein bebilderter Vortrag von Andreas Halwer zur Lustmordserie im Landkreis Bochum im 19. Jahrhundert, zu sehen im Stadtarchiv Bochum an der Wittener Straße 47. Mehr Infos: http://www.bochum.de/frauen

Das Stadtjubiläum geht noch weiter! Das ganze Jahr über sorgten auch Bochums Bürger und Institutionen für Ideen zum Stadtjubiläum. Dadurch ist ein Kalender entstanden, der das ganze Jahr über Veranstaltungen zum Stadtjubiläum bereithält, auch noch im Dezember. Schauen Sie rein, unter http://www.bochum-700.de/kalender. Im kommenden Jahr wird außerdem eine der ausgefallenen Veranstaltungen der ursprünglich geplanten Festwoche stattfinden: Das große Stadt Picknick, bei dem der Innenstadtring zur Festmeile für Fußgänger und Radfahrer wird, soll im Juni 2022 nachgeholt werden.

 

Felix Kannengießer

Dieser Artikel ist in der BOMA-Ausgabe Dezember 2021 erschienen.

Stadtjubiläum Wir feiern 700 Jahre Bochum!

Es war einmal am 8. Juni 1321: Bochum erhält auf Burg Blankenstein die erweiterten Handlungs-, Selbstbestimmungs- und Marktrechte. Dieser Tag markiert den Beginn des Werdegangs der Stadt – und jährt sich 2021 zum 700sten Mal. Um dieses Jubiläum gebührend zu feiern, ist nicht nur um den historischen 8. Juni und in der Festwoche im September 2021 einiges geplant. Das Jubiläum steht ebenso unter dem Motto: Die gesamte Stadtgesellschaft soll Bochum feiern – das ganze Jahr!

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