
Das Fleisch der Zukunft
Das Fleisch der Zukunft? „The Ash“ im Ruhr Park serviert nun Pflanzen-Steak aus dem 3D-Drucker
Vegetarische und vegane Ernährung ist längst mehr als nur ein Trend. Immer mehr Menschen entscheiden sich dafür, auf Fleisch und weitere tierische Produkte zu verzichten. In den allermeisten Fällen geschieht dies aus einer bestimmten Lebenseinstellung heraus. Pflanzliche Alternativen finden sich inzwischen in jedem Supermarkt. Diese ähneln dem tierischen Produkt bei Geschmack und Optik, bestehen jedoch zu einhundert Prozent aus pflanzlichen Inhaltsstoffen.
Eine ganz neue und spannende Variante wird nun in der Bochumer Filiale der RestaurantKette „The Ash“ im Ruhr Park angeboten: Das erste Pflanzen-Steak aus dem 3D-Drucker. „Viele Veganer verzichten nicht auf Fleisch, weil sie den Geschmack nicht mögen, sondern ihre ethischen Ansprüche andere sind“, erklärt Marketing-Leiter Benjamin Walter.
Höchste Zeit für den perfekten Kompromiss: Entwickelt wurde das vegane Flanksteak von Redefine Meat. Das israelische Unternehmen hat es sich laut eigenen Angaben zum Ziel gemacht, die „hochentwickelte und komplexe Struktur“ von Fleisch mittels entwickelter Technologien präzise nachzubilden.
Somit sollen Geschmack und Textur möglichst ähnlich sein. Muskeln (Erbsen-, Soja und Weizenproteine) und Fettfasern (Kokosfett) werden auf pflanzlicher Basis mit nachhaltigen und nahrhaften Lebensmitteln ersetzt. Kirschsaft und Rote Bete sorgen für die rötliche Fleischfarbe. „Wir haben lange gesucht, viel probiert und getestet. Qualitativ sollte es auf jeden Fall unseren Ansprüchen gerecht werden, sodass der Gast das Produkt gerne nochmal bestellt. Mit Redefine Meat haben wir den perfekten Partner dafür gefunden“, erzählt Walter.
Das 3D-Druck-Verfahren ist seit Jahren auf dem Vormarsch. Der Otto Normalverbraucher wird mit dem Begriff wahrscheinlich hauptsächlich die Herstellung von Plastikspielzeugen oder Ersatzteilen verbinden. Das Start-up „Redefine Meat“ füttert die Maschinen hingegen mit pflanzlichen Lebensmitteln – und kreiert mit diesem Verfahren das „New-Meat“. Gedruckt wird auch in den Niederlanden. Schicht für Schicht entsteht die richtige Kombination, sodass es wie tierisches Fleisch aufgebaut ist. Zunächst konzentriert sich der Hersteller auf die Gastronomie. In der zweiten Phase soll dann auch der Einzelhandel mit den Produkten beliefert werden. Auf der Speisekarte des „The Ash“ im Ruhr Park sind 150 Gramm des Plant Based Steak mit 21,50 Euro vermerkt. Die „share & taste“-Variante mit 300 Gramm liegt bei 40 Euro.
Für die Röstaromen wird das Steak zunächst angegrillt und brutzelt anschließend für sechs bis acht Minuten im Backofen bis der Garpunkt Medium erreicht ist. Grillgemüse, Rosmarinkartoffeln und eine Portweinjus runden das Gericht ab. Serviert wird das Steak immer aufgeschnitten. Bei der Verkostung schneiden wir uns durch die knusprige Kruste und stellen fest, dass die Fasern gröber als die vom Rind sind. Das Steak weiß durch den rauchigen Geschmack zu überzeugen und ist durch die Nährstoffe sättigender als gewohnt. Verblüffend ähnlich ist die täuschend echte Fleischfarbe sowie die Bissfestigkeit im Mund. Das führte bei vegan lebenden Personen sogar schon zu Irritationen, verriet Walter: „Manchen Gästen fällt es tatsächlich nicht so leicht, für sich im Kopf klarzumachen, dass sie kein echtes Fleisch essen und damit nicht gegen ihre moralischen Prinzipien verstoßen.“ Ob Veganer oder Fleischliebhaber, die ihren Fleischkonsum verringern wollen: Mit dem Pflanzen-Steak steht nun für jedermann eine empfehlenswerte Alternative bereit.
The Ash Bochum
Am Einkaufszentrum 4a
44791 Bochum
Dieser Artikel ist in der BOMA erschienen:
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