Das Zeltfestival Ruhr ist ein absolutes Highlight in Bochum. Zahlreiche Top-Stars kommen jedes Jahr zum Kemnader See, um die Zeltstadt zum Beben zu bringen. Drumherum haben die Veranstalter eine einzigartige Erlebniswelt erschaffen, die sich anfühlt wie Urlaub: mit Kunsthandwerkern, Designern und Gastronomen, insgesamt über 100 Angebote rund um die Konzerte. Wir haben uns für euch in der weißen Zeltstadt umgeschaut und außerdem einige der Konzerte besucht.
Einzelansicht
Zeltfestival Ruhr am Kemnader See
Es gibt viele gute Gründe, das Zeltfestival auf die To-Do-Liste zu setzen. Dieses Jahr sind es für uns die Konzerte von Nina Chuba, Silbermond und James Blunt. Wir, das sind diesmal Lisa, meine Frau Toey und ich, Felix, haben die Playlists schon angepasst und summen seit Tagen nur noch die Melodien, die wir bald live hören werden. Genau so freuen wir uns auf das Drumherum, und deswegen geht’s auch etwas früher los. Das Gelände ist am Wochenende bereits ab 12 Uhr geöffnet, unter der Woche ab 16 Uhr. Ein Shuttle-Bus fährt vom Hauptbahnhof kostenlos bis an den Kemnader See. Den Service nehmen wir gerne wahr. Nach gut 20 Minuten sind wir da, schon durch die Busscheiben können wir die vielen weißen, beleuchteten Zelte sehen. Das Zeltfestival hat eine besondere Magie, die uns bereits bei der Ankunft einnimmt.
Markt der Möglichkeiten
Wir treten durch das große Haupttor ein und sind auf den ersten Blick verliebt in dieses Ambiente, das von einem wunderbaren Wetter begleitet wird. Wir stürzen uns ins Getümmel und schauen uns auf dem großen „Markt der Möglichkeiten“ um. So viele kleine, liebevolle Stände mit kreativen und gleichzeitig hochwertigen Dingen: von live vor Ort besprayten Schuhen, Hüten, Taschen und Kleidung über ganz viel Kunst, Keramik, Karten, Schmuck und Accessoires bis zu Gewürzen, Grills, Brunnen und Whirlpools – ja richtig gelesen, zwei voll befüllte Whirlpools blubbern an einem Stand vor sich hin. Es ist wirklich bunt und witzig hier, wir kommen aus dem Staunen kaum heraus.
Wir können nicht über den Markt gehen, ganz ohne etwas zu kaufen, deswegen gönnt sich meine Frau ein paar besondere Ohrringe. An vielen Stellen erkennen wir bekannte Stände aus den letzten Jahren wieder, bei denen wir gerne nochmal vorbeischauen, aber genau so oft sehen wir ganz neue Aussteller. Neu in diesem Jahr ist zum Beispiel ein Friseur, der im orientalischen Gewand mit Nadeln besondere Frisuren hochsteckt, mit denen man gleich auch zur Hochzeit gehen könnte. Ich habe dafür zu wenig Haare, die Frauen wollen gerade auch nicht, von daher gehen wir lieber noch ein paar Meter weiter zur "Brause für alle" von den Stadtwerken Bochum, wo sich jeder mit ein paar Wasserstrahlen erfrischen kann - ein Traum bei diesem Wetter.
Leckeres auf dem „Naschmarkt“
Unser nächster Weg führt zum „Naschmarkt“, der sich um den Kreativmarkt herum zieht. Wir wollen eigentlich nur etwas trinken, doch bis wir an den ganzen Leckereien vorbei zum Getränkestand gekommen sind, haben so viele Gerüche unsere Nase passiert, dass wir uns einen Teller Flammlachs mit Kartoffeln teilen. Sehr zu empfehlen! Auch der Stand der Grillakademie lacht mich schon an. Hier lässt sich auf jeden Fall lecker Schlemmen. Doch wir wollen ja gleich noch zum Konzert und besorgen uns hierzu noch den passenden Drink. Gleich geht es zu Nina Chuba, deswegen mus es - natürlich - ein Wildberry Lillet sein.
Auf dem Weg zu einem der drei großen Festzelte kommen wir noch an einem kleinen Strand und der Open Air Piazza-Bühne vorbei. Ein echtes Erlebnis hier! Beim Zeltfestival lässt sich problemlos auch ohne Konzerte eine tolle Zeit verbringen – das ist übrigens auch möglich, für einen kleinen Eintrittspreis. Und auch von draußen lässt sich übrigens die Musik aus den Zelten gut hören.
Nina Chuba hautnah erlebt
Mit "Nina" eröffnet die junge Künstlerin ihr Konzert und hat das Publikum gleich auf ihrer Seite: Mit vollen Kehlen brüllt das ganze Zelt ihren Namen. Auch danach enttäuscht uns der Auftritt nicht, Nina Chuba lässt keinen ihren Hits aus und die zwei neuen Songs, die sie ganz am Ende spielt, machen neugierig auf das, was noch kommt. Dazu ist das Bühnenbild spektakulär, mit einem Podest und einer riesigen Videoleinwand. Zwischendurch performt die Musikerin sogar zwei Songs mitten im Publikum und wir stehen hautnah dran. Unser Highlight ist "Wildberry Lillet" - der Song - den spielt Nina sogar in zwei Versionen, Konfetti inklusive. Ein klasse Konzert!
Silbermond bringt das Zelt zum Beben
Dieses Wochenende nimmt das Urlaubsfeeling für uns kein Ende, denn direkt am nächsten Tag geht es zum nächsten Konzert. Nach der restlos ausverkauften Eröffnungsshow gibt die Band Silbermond am Sonntagabend ein Zusatzkonzert. Die ersten drei Songs darf Lisa hautnah erleben. Zusammen mit den Fotografen fängt sie für euch ein paar Eindrücke aus dem Bühnengraben ein. Anschließend stößt Lisa wieder zu uns in die Menge und ist total begeistert: "Wahnsinn, wer hätte gedacht, dass ich Silbermond mal so nah erleben darf", schwärmt sie. Das erste Album der Band ist jetzt 20 Jahre alt und trotzdem kann das ganze Zelt auch die alten Lieder mitsingen. Was für eine Stimmung! Und weil das Beste bekanntlich immer zum Schluss kommt, ertönt bei der Zugabe noch das Lied "Das Beste". Ein perfekter Abschluss.
Tolles Finale mit James Blunt
Am letzten Tag des Zeltfestivals steht für uns noch das Konzert von James Blunt an – und das hat sich nochmal so richtig gelohnt. Mit seinen ersten Songs, unter anderem „Saving A Life“ und „Wisemen“, bringt er das Publikum unter dem heißen Zeltdach schon zum Köcheln, dann brennt er mit dem Evergreen „Carry You Home“ die Stimmung völlig ab – die Frauen schmelzen dahin, die Paare liegen sich in den Armen und auch der letzte ist jetzt in Bewegung gekommen. James Blunt nimmt das Publikum voll mit und zeigt sich super sympathisch, wenn er zwischen den Songs plaudert, eine Laola anstiftet oder sich durch das Publikum tragen lässt. Die Bühne kommt dabei ohne große Effekte aus. Seine Band und drei Scheinwerfer reichen dem Musiker, um eine großartige Show aufzuziehen. James Blunt spielt alle Songs, die man sich vorher gewünscht hat, inklusive natürlich „You’re Beautiful“. Als er, nach einigen Einlagen mit der Gitarre, dann auch noch ans Klavier geht und unter anderem „Goodbye My Lover“ singt, geht es kaum besser. Man spürt, wie er jedes Lied, jedes Wort mit jeder Faser seines Körpers spürt. Das Publikum, bei dem wohl alle Altersklassen dabei sind, honoriert das und kommt aus dem Klatschen gar nicht mehr heraus. Ein tolles Finale für das Zeltfestival!
Stimmung bis in den Abend
Der Weg zum Shuttlebus führt uns erneut über den Markt, der immer noch geöffnet ist und im Abendlicht nochmal einen besonderen Charme verbreitet. Hier bleiben wir trotz der Schönheit des Augenblicks nur kurz, denn so langsam schwinden auch die Kräfte. Nächstes Jahr kommen wir definitiv wieder. Die ersten Acts für 2025 sind auch schon bestätigt: Samu Haber, Nico Santos, Bosse und Pawel Popolski. Weitere Infos gibt’s im Netz: www.zeltfestivalruhr.de
verfasst von Felix und Lisa August 2024
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