Das Thema Nachhaltigkeit nimmt zunehmend einen größeren Stellenwert ein und das auch beim Thema Mode. Eine Möglichkeit ist das Einkaufen von "Fair Fashion" (zu gerechten Bedingungen und mit umweltschonenden Materialien hergestellt). Aber was ist mit all den Kleidungsstücken, die schon produziert sind? Diese einfach wegzuwerfen, wäre nicht sehr nachhaltig. Deswegen ist es umso schöner, dass diese eine zweite Chance bekommen, um jemanden anderen zu erfreuen. Ich stelle euch drei Secondhand- und Vintage-Läden in der Bochumer City vor, die bereits getragener Kleidung ein neues Zuhause verschaffen wollen.
Einzelansicht
Drei Secondhand- und Vintage-Shops in Bochum

Rosenrot in der Großen Beckstraße
Quasi gegenüber vom Brauhaus Rietkötter, dem ältesten Gebäude in der Innenstadt, befindet sich das Rosenrot, in dem Second-Hand-Kleidung, -Accessoires und -Schuhe gekauft werden können. Der Laden ist sogar ein kleines Familiengeschäft, denn aktuell übernimmt Lea Krom den Laden von ihrer Mutter, die diesen schon seit 18 Jahren führt. Schon öfter bin ich in der Mittagspause am Rosenrot vorbeigelaufen und das Schaufenster hat mich immer wieder angezogen, um hineinzugehen und zu stöbern.
Mir fällt auf, dass die Artikel sowohl nach Produktkategorien und in diesen noch einmal nach Farben sortiert sind. Zusammen mit der warmen Gestaltung und den Lichterketten gibt mir das direkt ein gemütliches Gefühl; man merkt, dass alles aufeinander abgestimmt ist und findet sich sofort zurecht. Es gibt eine große Auswahl an Damenbekleidung und das in verschiedenen Preiskategorien, denn die Marken reichen von H&M, Only und Mango bis hin zu Marc O'Polo, Marc Cain, Woolrich und Peutery. Von dem, was ich sehe, scheint jede Größe dabei zu sein, sodass man mit etwas Suchen genau das findet, das einem gefällt und passt. Zusätzlich zur Kleidung gibt es aber auch noch Schmuck, Accessoires wie Gürtel, Taschen und Tücher und Schuhe.
Lea Krom und ihre Mutter legen Wert darauf, dass die Artikel nur zwei bis drei Jahre alt sind. Sie kaufen auf Kommission von Privatpersonen und vertreiben die Ware bis zu drei Monate im Laden. Werden die Stücke bis dahin nicht gekauft, bekommt man die Produkte zurück oder sie kommen in den Shop in Witten, bei dem es alle paar Monate im Hof eine Art Outlet-Verkauf gibt. Alles, was dann noch übrig bleibt, wird gespendet.
Steeze auf der Unteren Kortumstraße

Seit genau einem Jahr gibt es Steeze nun in der Bochumer Innenstadt. Das Besondere an dem Shop ist das Konzept, denn jedes Produkt wird von Hand ausgesucht. Hierbei wird nicht mit Privatpersonen zusammengearbeitet, sondern mit Second-Hand- und Vintage-Großhändlern. Besonderes Augenmerk liegt hier auf Vintage: Die Streetware soll mindestens 20 Jahre alt sein, da die Textilien seit den 2000er Jahren an Qualität verloren haben, und aus Deutschland oder den USA sein. Das bedeutet, bei Steeze wird auf einen Qualitätsstandard bezüglich Marke, Herstellungszeit sowie Material geachtet. Viele Marken, die ich sehe, sind neu eher höherpreisig, sodass hier tolle Angebote zu finden sind: Es gibt unter anderem Ralph Lauren, Timberland, Barbour, Levis und Tommy Hilfiger.
Der Laden selbst ist ziemlich clean gehalten und besticht mit einem modernen Look. Ich sehe sofort, dass es hier nicht nur Damenkleidung, sondern auch Herren- und Unisexkleidung gibt. Im hinteren Teil des Shops wird auch noch Sportkleidung angeboten. Ich wundere mich etwas, denn obwohl die Ware mindestens 20 Jahre alt sein soll, nehme ich das so gar nicht wahr. Die Teile wirken weder outdated noch alt, im Gegenteil, es wirkt zeitlos oder teilweise sogar top im Trend. Auch bei Steeze sehe ich Kleidung in verschiedenen (Standard-)Größen, sodass hier für viele tolle Schnäppchen dabei sind (das ist schließlich ein netter Nebeneffekt, wenn man Secondhand oder Vintage shoppt).


Think Twice auf der Brückstraße
Der Second-Hand-Shop Think Twice ist seit März 2022 in der Bochumer Innenstadt und bietet eine große Auswahl an Kleidung. Mir sticht sofort die Atmosphäre des Ladens ins Auge: Mit vielen Dekoelementen wurde ein Vintage-Flair erzeugt (ich glaube Sixties oder Seventies? Ich bin in der Zeiteinordnung nicht so gut :D), das einfach richtig cool ist und einen irgendwie in eine andere Zeit versetzt. Das liegt vermutlich auch an der Musik, die im Laden spielt, denn es sind ebenfalls Lieder aus den 60er-/70er-Jahren. Da macht das Stöbern auf jeden Fall Spaß und es gibt vieles zu entdecken. Die Fläche ist ziemlich groß und birgt eine Menge Platz, sodass es hier ausgiebig Damen- als auch Herrenbekleidung gibt. Zusätzlich gibt es auch noch eine große Sportabteilung, aktuell finden sich dort viele Stücke für Wintersport.
Wie schon im Rosenrot wird die Kleidung auch hier nach Farben sortiert. Die Marken umfassen ein riesiges Spektrum und anhand der Etiketten sieht man auch, dass es sich teilweise um richtige Vintagemarken handelt, die es teilweise nicht mehr gibt. Es gibt auf jeden Fall sehr viel zu entdecken und zu stöbern, denn für jede Produktkategorie gibt es mindestens einen eigenen Aufsteller mit einer Menge Auswahl. Auch hier sind die (Standard-)Größen (XS bis XL, teilweise auch XXL) zu finden. Zusätzlich zur Bekleidung gibt es aber auch noch Schuhe und Accessoires wie Schals, Mützen und Hüte zu kaufen. Die Ware kommt auch hier von Secondhand- und Vintage-Großhändlern.
verfasst von Santina Oktober 2023
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